Carla Bruni: Spottlied über Hollande?
Frankreich diskutiert über Spottlied von Carla Bruni. Für die Medien ist klar: Präsident Hollande ist der Adressat.
Paris Er ist „weder hässlich noch schön, weder groß noch klein, weder kalt noch warm, weder Ja noch Nein“. So besingt Carla Bruni-Sarkozy auf ihrem neuen Album, das Anfang April erscheint, den Pinguin. Wen Frankreichs frühere Première Dame damit eigentlich meint: Präsident François Hollande. So interpretieren es die Medien des Landes jedenfalls – und das schlägt hohe Wellen, zumal der einst so unpopuläre Nicolas Sarkozy inzwischen wieder beliebter ist als sein Nachfolger Hollande.
Brunis Spottlied als Revanche
Dass sie einander nicht ausstehen konnten, kaschierten sie kaum. Und auch Carla Bruni tut es nicht mehr. „Sieh an, Pinguin, du schaust recht einsam aus in deinem Garten“ – das klingt wie eine Anspielung auf das offizielle Präsidentenfoto, das Hollande allein im Garten des Élysée-Palastes zeigt. Ihr Spottlied wirkt wie eine Revanche: Denn Hollande verweigert Sarkozy seit dem Machtwechsel jegliche Ehrerweisung. Bei der offiziellen Amtsübergabe begleitete er ihn und seine Frau nicht bis zum Auto, sondern drehte sich einfach um. Trotz seiner Herrscher-Allüren habe er keine „Schlossherren-Manieren“, singt Bruni: „Hey, Pinguin! Wenn du eines Tages nochmals meinen Weg kreuzt, werde ich dir beibringen, mir die Hand zu küssen.“
„Es hätte schlimmer kommen können. Der Pinguin ist doch ein eher nettes Tier“, soll Hollande dazu gesagt haben. Bruni selbst ließ in einem Interview offen, wen sie mit diesem „Flegel“ meint, den sie besingt. „Höflichkeit ist eine Gnade, ich kann diejenigen nicht entschuldigen, die sie nicht haben“, sagte sie nur. Bei der Verleihung des deutschen Musikpreises Echo an diesem Donnerstag in Berlin wird Bruni ihr neues Lied „Mon Raymond“ vorstellen – eine Liebeserklärung an ihren Mann Nicolas Sarkozy.
Die Diskussion ist geschlossen.