Heiner Lauterbach wird 60
Früher war der Schauspieler ein Frauenheld und dem Alkohol nicht abgeneigt. Heute langweilt ihn sein altes Leben.
Wenn man ihn dieser Tage sieht, wundert man sich: Wie kann ein Mann, der einst nächtelang mit schwindelerregendem Alkoholpegel durch die Bars Münchens zog, noch einen so vitalen Eindruck machen? Ein Wunder der Natur?
Heiner Lauterbach wird heute 60. Und wie ein Frührentner wirkt er nicht. Im Gegenteil. Er sieht durchtrainiert und konzentriert aus, wenn er in Talk- oder Rateshows im TV auftritt, immer im Schlepptau seine 19 Jahre jüngere, sehr hübsche Frau Viktoria.
Er veröffentlichte zwei Biografien
Über sein früheres Leben mit all den Exzessen spricht Lauterbach nicht mehr gerne. Schon seit Jahren ist das so. Es langweilt ihn einfach. Heiner Lauterbach ist kein Spießer, der der unbefleckten Fassade wegen kritische Fragen abblockt. Er hat seine wilden Jahre ja öffentlich verarbeitet – in zwei Biografien. „Man lebt nur zweimal“ hieß die letzte.
Der Titel ist Programm. Denn mit Ende 40 hatte der Mann, der bereits mit 19 Jahren auf der Bühne stand, erhebliche gesundheitliche Probleme – nicht wie erwartet mit der Leber, sondern mit dem Herzen. Mit Vorhofflimmern wird er damals ins Krankenhaus transportiert. Der Schauspieler betonte in Interviews später, dass es kein Herzinfarkt war, sondern vielmehr auf eine Infektion zurückzuführen gewesen sei. Er war allerdings besonnen genug, die Zeichen der Zeit zu erkennen. Die Ärzte hatten ihn zudem gewarnt: „Sie hätten mir nicht mehr lange gegeben, wenn ich so weitergemacht hätte.“
Haferbrei statt Gruppesex
Und statt mit Frauentypen wie der lebenslustigen Jenny Elvers herumzuhängen, kommt mit Ex-Playmate Viktoria Skaf eine neue Frau ins Haus Lauterbach am Starnberger See. Dass vieles anders werden würde, war nicht unbedingt zu erwarten. Doch die Dunkelhaarige hat den wilden Heiner gezähmt. Der Mime raucht und trinkt seit Jahren nicht mehr. Stattdessen golft er oder stählt im heimischen Fitnessstudio die Muckis. Überhaupt führt der Sohn eines Kölner Sanitärunternehmers ein Statt-dessen-Leben.
Statt Gruppensex und Sausen im Bordell Sonntagsfrühstücke mit Haferbrei und Tee im Kreise der Familie. Statt Drogenpartys Fußballabende vor dem Fernseher. Statt Besäufnissen Klavierüben mit Tochter Maya. Beruflich ist Lauterbach, der mit einem an Arroganz grenzenden Selbstbewusstsein ausgestattet scheint, weiter vielseitig und erfolgreich. Zuletzt war er in der Komödie „Der Schlussmacher“ zu sehen. Doris Dörries Film „Männer“ hatte den Macho, der mit Kollegin Katja Flint einen Sohn hat, 1985 über Nacht zum Star gemacht.
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