Wer wird gewinnen?
"Meganervös" sind Mandy, Sara und Marie vor dem heutigen Finale von Germany`s Next Topmodel. Das und noch mehr verrieten sie bei einer Pressekonferenz.
Köln (AZ) - Marie (20), eine der drei Finalistinnen am Donnerstagabend bei "Germany's next Topmodel", hat in ihrem Heimatort Gauting bei München neulich mal die Probe aufs Exempel gemacht. Mit Hut und großer Sonnenbrille ist sie auf die Straße gegangen, "aber es klappt einfach nicht, die Leute erkennen einen trotzdem".
Auch Mandy (18) aus Witten wird "schon ziemlich oft auf der Straße angesprochen". Sara (19) aus München natürlich auch, aber "ich will auf jeden Fall die Schule beenden". Dies muss einer der meistgesprochenen Sätze aller Castingshows sein.
Marie, Mandy und Sara gaben am Mittwoch eine Pressekonferenz. Heidi Klum (35) selbst war nicht mit dabei. Das ist der beste Beweis dafür, wie populär íhre Show ist. Vor drei Jahren bot die Produktionsgesellschaft noch Einzelinterviews mit Heidi Klum an, um die Sendung zu promoten. Letztes Jahr erschien sie immerhin noch zur Pressekonferenz - jetzt hat sie auch das nicht mehr nötig.
Nach Angaben von ProSieben wurde die vierte Staffel von "Germany's next Topmodel" im Schnitt von 23,6 Prozent der 14- bis 49-jährigen Zuschauer verfolgt. In der Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen liegt der Marktanteil sogar bei 36 Prozent.
Ein Pulk von 50 Fotografen hat sich am Mittwoch für die "Topmodels" aufgebaut. Manche warten schon eine Stunde vorher vor der Kölner Lanxess-Arena. Ein ProSieben-Sprecher fragt vorsichtig an, ob sich die Fotografen lieber "gesittet" abwechseln wollen oder ob sie den "Nahkampf" suchen, sich also alle auf einem Fleck drängen wollen. "Wir bleiben stehen", kommt zur Antwort. Auch das ist ein Gradmesser für den Erfolg der Show; keiner kann das Risiko eingehen, dass der andere vielleicht doch das bessere Bild macht.
Als sich die drei Mädchen schließlich vor einem roten "Topmodel"- Hintergrund aufbauen, ist kein Halten mehr: Rempeln, Stoßen, Schieben - jeder drängt nach vorn. "Beine zeigen, Daumen hoch!", tönt es aus der ersten Reihe. Klick, klick, blitz, blitz, dann ist Pressekonferenz.
Sind die Mädchen nervös vor dem Finale? Marie: "Ich bin meganervös." Mandy: "Ich bin echt ziemlich nervös." Sara: "Ich dreh ganz am Rad." Haben sie sich denn auch gut vorbereitet? Klar. Mandy hat schon drei Jahre vor dem elterlichen Garderobenspiegel geübt, sie wollte schon immer Model werden. Die anderen üben auch ganz viel.
Haben sie viel gelernt durch die Sendung und das strenge Auswahlverfahren? Ja, sie sind viel professioneller geworden, stimmen sie überein. Sara zum Beispiel war am Anfang noch "prüde", wie sie zugibt. "Ich wollte mich nicht ausziehen", aber dann bei dem Rosen- Shooting, als sie nur von ein paar Blumen bedeckt wurde, "da hatte ich überhaupt kein Schamgefühl mehr".
"Frau im Spiegel" fragt nach Plan B - was machen sie, wenn sie nicht gewinnen? Marie will dann vielleicht Kunstgeschichte studieren. Mandy hat keinen Plan B. Ein Kölner Journalist will wissen, ob sie sich noch Köln ansehen. Höfliche Antwort: Leider keine Zeit. Ehrliche Antwort wäre vermutlich: Wir kommen gerade aus New York und Singapur, meinst du, wir interessieren uns noch für Köln?
Dann hören wir noch, dass Sara für ihr Leben gern Semmelknödel mit Rahmsauce isst oder zumindest, dass sie fest vorhat, demnächst mal wieder welche zu essen. Und dass alle ganz siegessicher sind, aber eigentlich auch jetzt schon gewonnen haben, weil sie überhaupt so weit gekommen sind.
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