Kurios: Fahndungsfoto von Uwe Mundlos im "Tatort" benutzt
Eine 2001 ausgestrahlte Folge des "Tatort" zeigt eine fingierte BKA-Akte. Ganz real ist allerdings der Mann, der auf dem Foto zu sehen: Es ist der NSU-Terrorist Uwe Mundlos.
Ein Fahndungsfoto des Neonazi-Terroristen Uwe Mundlos ist laut einem Medienbericht vor Jahren versehentlich für die Film-Requisite einer "Tatort"-Folge verwendet worden. Das Schwarz-Weiß-Bild sei in dem erstmals 2001 ausgestrahlten Fall "Bestien" der Kölner Kommissare Max Ballauf und Freddy Schenk zu sehen, und zwar in einer erfundenen BKA-Akte, berichtete Spiegel Online am Donnerstag.
Produzentin bestätigt den Fehler
"Es ist Mundlos", zitiert das Magazin die "Tatort"-Produzentin Sonja Goslicki von der Filmfirma Colonia Media. Damals habe man Requisiten, wie die in dem "Tatort" gezeigten Akten, "im wahrsten Sinne des Wortes zusammengebastelt". Auf dpa-Anfrage war am Donnerstagabend bei Colonia Media keine Stellungnahme zu erhalten. Der Jenaer Neonazi Mundlos bildete mit Beate Zschäpe und Uwe Böhnhardt die rechte Terrorzelle "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU).
Praktikantin hatte das Bild wohl für ein Mitarbeiterfoto gehalten
Wie Spiegel Online schreibt, war das Fahndungsfoto mit dem Konterfei von Mundlos am 20. Februar 1998 vom Landeskriminalamt Thüringen veröffentlicht worden. Das LKA habe nach ihm wegen Vorbereitung eines Sprengstoff-Verbrechens gefahndet. Nach Informationen von Spiegel Online passierte dann offenbar eine Panne beim Erstellen der fingierten BKA-Akte für den "Tatort": Eine Praktikantin sei wohl davon ausgegangen, dass es sich um ein Mitarbeiter-Foto gehandelt habe, zitiert das Magazin die Produzentin. dpa
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