Eltern von Maddie lehnen Netflix-Serie über ihre Tochter ab
Vor wenigen Tagen startete auf Netflix die Serie "Das Verschwinden von Madeleine McCann". Ein Statement von Maddies Eltern sorgt nun aber für Aufregung.
Madeleine McCann verschwand 2007 aus einer Ferienanlage in Portugal. In dem kleinen Ort Praia da Luz an der Algarve verbrachte die Familie aus Großbritannien damals ihren Sommerurlaub. Doch als Mutter Kate am Abend des 3. Mai nach ihrer Tochter sehen wollte, lag diese nicht in ihrem Bett. Seither fehlt von der damals drei Jahre alten Maddie jede Spur.
Was mit Maddie passierte, darüber kann bis heute niemand mit Sicherheit sprechen. Aus dem Verschwinden entwickelte sich ein mysteriöser Kriminalfall. Das lag auch daran, dass die Eltern medienwirksam nach ihrer Tochter suchten. Auch in der Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" baten sie um Hilfe.
Netflix strahlt Serie zum Fall Madeleine aus
Im Lauf der Jahre hielten sich Spekulationen um Maddies Verschwinden, immer wieder tauchten vermeintlich neue Spuren auf. Für den Streamingdienst Netflix war das offenbar Anlass genug, um aus diesem Stoff nun eine achtteilige Dokumentationsreihe zu stricken - jede Folge dauert zwischen 45 und 60 Minuten. In "Das Verschwinden von Madeleine McCann" können Zuschauer die Rekonstruktion des Falles sehen.
Doch die Geschichte hat einen Haken: Kate und Gerry McCann, Maddies Eltern, lehnen die Serie ab. Sie meldeten sich am 6. März auf ihrer Homepage: findmadeleine.com mit einem Statement zu Wort. Darin erklären sie, dass sie zwar von der Produktionsfirma über die Serie informiert und um eine Teilnahme gebeten wurden, diese jedoch ablehnten.
Ihrem Statement zufolge sehen die Eltern in der Serie keinen Nutzen für die Suche nach Madeleine. Außerdem sei diese noch nicht abgeschlossen und die Serie könne daher die polizeilichen Ermittlungsarbeiten behindern.
Ermittlungen kosteten bislang 11,75 Millionen Pfund
Denn erst im November 2018 wurde die Arbeit der Ermittler mit weiteren 150.000 britischen Pfund unterstützt, um die Suche nach dem vermissten Mädchen bis zum 31. März 2019 zu finanzieren. Wie die BBC berichtet flossen insgesamt 11,75 Millionen Pfund in die Suche nach Madeleine.
Die eigentlichen Hauptdarsteller der Serie haben also nicht an der Produktion teilgenommen. Trotzdem bekommen die Zuschauer Madeleines Eltern zu sehen. Dafür verwendeten die Produzenten ältere Filmbeiträge und TV-Interviews von Kate und Gerry McCann. Außerdem sprechen Freunde und Verwandter der McCanns sowie beteiligte Ermittler über den Fall. (tifr)
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