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Istanbul
02.12.2020

Nach Umwandlung in Moschee: Christliches Mosaik in Hagia Sophia zu sehen

Die christlichen Symbole in der Hagia Sophia waren im Sommer allesamt verhüllt worden. Jetzt sind sie den Betrachtern wieder "erschienen".
Foto: Susanne Güsten

In der Hagia Sophia ist rechtzeitig zum Advent ein christlicher Engel erschienen. Dabei sollte die Kirche doch als Moschee dienen. Was steckt hinter diesem weihnachtlichen "Wunder"?

Advent, Advent: In der Hagia Sophia ist ein christlicher Engel erschienen. Ein tausend Jahre alter Seraph blickt aus der Kuppel des byzantinischen Kirchenbaus in Istanbul herab, seit vor einigen Tagen ein Gerüst abgebaut wurde, hinter dem sein Antlitz versteckt war. Und damit nicht genug der Wunder: Auch andere Mosaiken, die nach der Umwandlung der Hagia Sophia in eine Moschee im Sommer abgedeckt wurden, sind wieder unverhüllt zu sehen. Obendrein wird das byzantinische Kloster Chora doch nicht als Moschee genutzt, wie die Regierung das angekündigt hatte.

Hintergrund dürfte die Visite einer Unesco-Delegation sein, die im vergangenen Monat beide Kulturgüter inspizierte, um einzuschätzen, wie sich die Umwandlung in Moscheen auf ihren Status als Weltkulturerbe auswirken soll. Die Entscheidung der Unesco wird im nächsten Sommer erwartet.

Das Kloster Chora wird doch keine Moschee - offiziell wegen Renovierungsarbeiten.
Foto: Susanne Güsten

Still und fast heimlich hat die türkische Regierung zur Notbremse gegriffen. „Uns sagt man ja nichts“, grummelt ein Andenkenhändler auf dem menschenleeren Platz vor dem Kloster Chora in der Altstadt von Istanbul - alle anderen Läden und Lokale haben aufgegeben und geschlossen.

Mit Pauken und Trompeten hatte die Regierung im Sommer das triumphale Freitagsgebet im Kloster Chora für den 30. Oktober angekündigt, doch einen Tag vorher sagte das Religionsamt es wieder ab: Die Eröffnung als Moschee werde wegen andauernder Renovierungsarbeiten auf unbestimmte Zeit verschoben. Dabei waren die Vorbereitungen längst abgeschlossen, wie auf durchgesickerten Fotos aus dem Kloster zu sehen ist. Mit einem Zeltdach und ausfahrbaren Abdeckungen für die Wandmosaiken war ein Meisterwerk der Kunstgeschichte zur Mehrzweckhalle umgestaltet worden.

Erdogan wird vorgeworfen, Versprechen gebrochen zu haben

Die Decken- und Wandverkleidungen sowie die Teppiche sollen inzwischen wieder herausgerissen worden sein, wie die islamistische Zeitung Milli Gazete jetzt berichtete. Die Zeitung ist außer sich vor Wut über das gebrochene Versprechen der Regierung. Vor Ort war diese Woche festzustellen, dass die Tore zwar versperrt sind, im Inneren aber gewerkelt und gebaut wird. Auf Befehl von Staatspräsident Erdogan solle das Bauwerk weiter restauriert werden, zitierte Milli Gazete den Direktor des Stiftungsamtes, das für Chora zuständig ist; demnach dürften die Arbeiten mindestens sechs Monate dauern, vielleicht aber auch Jahre. „Ich kann jetzt auch einpacken“, bemerkt der Andenkenhändler.

Präsident Erdogan hatte groß angekündigt, dass künftig Muslime in der byzantinischen Kirche Hagia Sophia beten.
Foto: Turkish Presidency, AP, dpa

In der Hagia Sophia wurden unterdessen die Abdeckungen entfernt, mit denen im Sommer mehrere weltberühmte Mosaiken verhüllt worden waren. Über dem Eingangstor ist in voller Schönheit wieder das große Mosaik aus dem 10. Jahrhundert zu sehen, das die Jungfrau Maria mit Jesuskind und den römischen Kaisern Konstantin und Justinian zeigt: Justinian, der Erbauer der Hagia Sophia, überreicht von links die Kirche, von rechts übergibt Konstantin die Stadt, die er einst gründete.

Und auch das Mosaik über dem Kaisertor ist wieder sichtbar, wo der byzantinische Kaiser Leon VI vor Jesus Christus kniet. Über dem einen Mosaik und unter dem anderen liegen aufgerollt die Leinwände, mit denen sie verdeckt waren. Zwei Stoffbahnen verschleiern noch das Marien-Mosaik in der Apsis der Hagia Sophia, die anderen Vorhangstreifen sind zur Seite geschoben; mehr dürfte nicht gehen, da das Gesicht der Mutter Gottes sonst von betenden Muslime gesehen würde.

Der Engel in der Hagia Sophia blickt mürrisch

Nun blickt also auch ein tausend Jahre alter Engel auf Besucher und Betende in der Hagia Sophia herab. Ein Seraph mit sechs Flügeln ist es –einer von vier Seraphimen hoch oben in den Stützbögen unter der gewaltigen Kuppel und der einzige mit offenem Antlitz. Im Osmanischen Reich waren die byzantinischen Engelsgesichter mit vergoldeten Hauben verdeckt worden. Drei Seraphime tragen diese Goldhauben bis heute. Das Gesicht des vierten Engels wurde vor zehn Jahren bei Restaurationsarbeiten freigelegt, verschwand dann aber wieder hinter einem Gerüst, das jetzt endlich abgebaut wurde. Mit auffallend mürrischem Gesicht blickt der Seraph nun wieder auf das Treiben in der Hagia Sophia hinab. Wie lange noch – das hängt wohl auch von der Unesco ab.

Lesen Sie dazu auch: Freitagsgebet in der Hagia Sophia: Erdogan geht zu weit

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