Buona Sera Heiliger Vater: Franziskus ist unser neuer Papst
Die Papstwahl 2013 ist zuende: Jorge Mario Bergoglio ist neues Oberhaupt der katholischen Kirche. Der Argentinier gab sich als Amtsnamen Franziskus.
Jorge Mario Bergoglio ist neuer Papst der römisch-katholischen Kirche. Der 76-Jährige ist der erste Lateinamerikaner auf dem Stuhl Petri. Er ist Jesuit. Die Entscheidung für ihn erfolgte im fünften Wahlgang des Konklaves. Am Mittwochabend um 19.06 Uhr stieg weißer Rauch aus der Sixtinischen Kapelle auf. Auch in Deutschland läuteten vielerorts die Glocken. Auf dem Petersplatz jubelten zehntausende Menschen, als der neue Papst sie auf Italienisch mit "Bunoa Sera" - „Guten Abend“ begrüßte.
Für die Menge war der Regen nach der erfolgreichen Wahl keine Bremse ihrer Euphorie: "Viva il Papa! Viva il Papa!", riefen sie immer wieder und schwenkten die Fahnen ihrer zahlreichen Herkunftsländer. Auch nach dem kurzen Überraschungseffekt durch den unerwarteten Papst hielt die Jubelstimmung an - es herrscht Aufbruchstimmung in der katholischen Kirche.
Beim letzten Konklave war er der zweitstärkste Kandidat
In einer schlichten weißen Soutane trat Papst Franziskus auf die Mittelloggia des Petersdoms, bat um einen guten gemeinsamen Weg und um Gebet für sich selbst. „Bevor ich euch segne, bitte ich euch, dass ihr den Herrn bittet, mich zu segnen“, sagte er. Dazu verneigte er sich tief. Die Menge auf dem Petersplatz grüßte er mit einem schlichten „Brüder und Schwestern“.
Für seinen Vorgänger Benedikt XVI. betete er mit den Gläubigen ein Vaterunser und ein „Gegrüßet seiest du, Maria“. Franziskus verzichtete bei seinem ersten Auftritt auf besondere Abzeichen wie den roten Schultermantel. Nur zum Segen „Urbi et orbi“ ließ er sich die traditionelle rote Papststola reichen.
Der neue Papst: Einführungsmesse am 19. März
Der argentinische Kardinal Bergoglio war beim letzten Konklave noch der stärkste Kontrahent Joseph Ratzingers, auch diesmal galt der Erzbischof von Buenos Aires und Primas Argentiniens als geeigneter Mann einiger Reformer. Um ihn „zu holen“, seien „seine Brüder bis ans Ende der Welt gegangen“, sagte er. Nach einem Gebet verabschiedete er sich von den Gläubigen mit den Worten: „Gute Nacht! Und ruht euch gut aus!“
Nach mehreren Wahlgängen ohne Entscheidung über den neuen Papst waren am Nachmittag die Hoffnungen auf ein kurzes Konklave zunächst geschwunden. Vatikan-Beobachter hatten jedoch damit gerechnet, dass die Kardinäle noch in dieser Woche einen der ihren auf den Stuhl Petri heben werden, um die Weltkirche der 1,2 Milliarden Katholiken zu leiten.
Der weiße Rauch am Abend zeigte dann an, dass in dem Konklave der 266. Papst in der Geschichte der katholischen Kirche gewählt worden ist.
Die Papstwahl hatte am Dienstagabend begonnen. Trotz nasskalten Wetters versammelten sich auch am Mittwoch zahlreiche Menschen auf dem Petersplatz in Rom. Auf Großbildschirmen dort, im Fernsehen und im Internet war wie schon zu Beginn des Konklaves der berühmteste Schornstein der Welt zu sehen.
Als Termin für die Einführungsmesse des neuen Papstes ist in Rom bereits der 19. März im Gespräch. Joseph Ratzinger, der sich nach seinem Rücktritt als Papst vor zwei Wochen nach Castel Gandolfo zurückgezogen hat, schaute zwar auch im Fernsehen, ob im nahen Rom weißer oder schwarzer Rauch aufsteigt. An der Einführungsmesse seines Nachfolgers werde er aber voraussichtlich nicht teilnehmen, sagte Lombardi.
Franziskus: Gewänder waren in drei Größen vorbereitet
Die Gewänder des neuen Kirchenoberhauptes aus der päpstlichen Hofschneiderei Gammarelli in Rom waren bereits in drei Größen angefertigt. Neben den Roben aus weißer Baumwolle haben Gammarelli und sein Team für den künftigen Papst auch die Mozzetta, einen Schulterumhang aus rotem Samt und mit weißem Pelz, sowie mehrere Paare Schuhe aus rotem Leder vorbereitet.
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