Louvre nach Macheten-Angriff wieder geöffnet
Ein Mann mit einer Machete stürzt sich auf Soldaten, gleich neben dem Louvre. Die Ermittler gehen von einem Terrorakt aus. Am Samstag hat das Museum wieder geöffnet.
Nach dem Macheten-Angriff auf Soldaten beim Louvre hat das Museum am Samstag wieder seine Türen geöffnet. Man danke dem Publikum für Verständnis und Unterstützung, schreibt der Louvre auf seiner Internetseite. Das Museum wurde am Freitag geschlossen, weil ein Mann in der unterirdischen Einkaufspassage, die zum Louvre führt, mit einer Machete in jeder Hand eine Militärpatrouille angegriffen hatte.
Einer der Soldaten schoss dem Angreifer in den Bauch, der noch immer in Lebensgefahr schwebt. Bei dem Mann soll es sich um einen 29-jährigen Ägypter handeln.
Die Militärpatrouille beendete damit nach Darstellung von Staatsanwalt François Molins eine "terroristische Aktion". Alles deute darauf hin, dass der mit zwei Macheten bewaffnete Angreifer sehr entschlossen gewesen sei, sagte der Ermittler am Abend bei einer Pressekonferenz.
Frankreich als Terrorziel
Frankreich war in den vergangenen zwei Jahren mehrfach Ziel islamistischer Anschläge, im Land gilt deshalb der Ausnahmezustand. Wegen der Terrorgefahr patrouillieren in Paris ständig Militärs, gerade auch an touristischen Wahrzeichen wie dem Louvre-Museum.
Die Attacke ereignete sich auf einer Treppe, die von einem Platz neben dem Louvre zu der Einkaufspassage führt, über die man auch zum Eingang des weltberühmten Kunstmuseums gelangt. Einer der Soldaten wurde leicht am Kopf verletzt, konnte das Krankenhaus aber noch am Freitag wieder verlassen. Sprengstoff hatte der Angreifer nicht bei sich.
Ein Militärsprecher sagte, zunächst hätten die Soldaten versucht, ihn mit Nahkampf-Techniken zu überwältigen. Weil dies nicht gelang, gab ein Soldat fünf Schüsse ab. Präsident Hollande würdigte "den Mut und die Entschlossenheit" der Militärs.
Das Museum wurde am Freitag geschlossen, die Besucher mussten vorsichtshalber zunächst im Inneren bleiben. Laut Innenminister Bruno Le Roux saßen etwa 1200 Menschen zeitweise fest, sie wurden nach Kontrollen aus dem Gebäude gebracht.
Nach den ersten Ermittlungen hatte der Ägypter im Oktober von Dubai aus den Visumsantrag für Frankreich gestellt. Er mietete sich nach seiner Ankunft für 1700 Euro für eine Woche in einem Apparthotel in einem schicken Bezirk der französischen Hauptstadt ein. Die zwei Macheten seien am 28. Januar in Paris gekauft worden, der Mann habe einen Rückflug für den 5. Februar gebucht.
Seit Anfang 2015 wurden in Frankreich 238 Menschen bei Anschlägen getötet, die verheerendsten waren die Pariser Terrornacht vom 13. November 2015 mit 130 Toten und die Lastwagen-Attacke vom 14. Juli 2016 in Nizza. Der letzte Terrorakt in dem Land liegt einige Monate zurück: Im Juli vergangenen Jahres ermordeten Islamisten einen katholischen Priester in Nordfrankreich.
Unter den Folgen der Attacken hatte gerade in Paris auch die Tourismusbranche gelitten. Der Louvre verzeichnete im vergangenen Jahr 15 Prozent weniger Besucher als im Vorjahr. dpa
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um die Karte von Google Maps anzuzeigen
Hier kann mit Ihrer Einwilligung ein externer Inhalt angezeigt werden, der den redaktionellen Text ergänzt. Indem Sie den Inhalt über „Akzeptieren und anzeigen“ aktivieren, kann die Google Ireland Limited Informationen auf Ihrem Gerät speichern oder abrufen und Ihre personenbezogenen Daten erheben und verarbeiten, auch in Staaten außerhalb der EU mit einem niedrigeren Datenschutz Niveau, worin Sie ausdrücklich einwilligen. Die Einwilligung gilt für Ihren aktuellen Seitenbesuch, kann aber bereits währenddessen von Ihnen über den Schieberegler wieder entzogen werden. Datenschutzerklärung
Die Diskussion ist geschlossen.
Normalerweise bin ich ja echt nicht pingelig, aber was nun? Ein Polizist? Oder ein Soldat so wie im Artikel beschrieben?
Hallo Herr S. , Sie haben natürlich recht! Wir haben den Titel korrigiert. Danke für Ihren Hinweis und viele Grüße aus der Online-Redaktion!