Willem-Alexander: Ein ganz normaler König
Der ausgebildete Militärpilot Willem-Alexander übernimmt in wenigen Tagen den niederländischen Thron. Er will die Monarchie erneuern und zeigt sich verantwortungsbewusst.
Nirgendwo konnte man Willem-Alexander, dem künftigen König der Niederlande, so nahe sein wie in der Luft. Denn der ausgebildete Militärpilot mit der Flugerlaubnis auch für mehrstrahlige Düsenjets sitzt nur allzu gerne und oft im Cockpit einer Fokker 100 der Fluggesellschaft KLM. Unentgeltlich sei er immer wieder eingesprungen, betont man in Amsterdam. Als Co-Pilot habe er viele Linienflüge übernommen, um seiner großen Begeisterung zu frönen.
Willem-Alexander: Feuchtfröhliche Party und wechselnde Affären
Doch auch damit dürfte es nun vorbei sein. Drei Tage nach seinem 46. Geburtstag an diesem Samstag wird Willem-Alexander Claus George Ferdinand van Oranje-Nassau, Prinz von Oranien, Prinz der Niederlande, Prinz von Oranien-Nassau, Herr von Amsberg zum neuen Staatsoberhaupt unserer 17 Millionen Nachbarn. Es ist der Höhepunkt einer wechselvollen Lebensgeschichte, die aus dem jungen Mann mit Hang zu feuchtfröhlichen Partys und zahlreichen wechselnden Damen-Bekanntschaften einen seriösen Herrscher werden ließ.
Beim ersten und einzigen Fernseh-Interview des künftigen Königspaares gab sich der begeisterte Golfer, Ski-Fahrer, Jogger, Segler und Reiter als reflektierender, verantwortungsbewusster Mann. „Ich will ein König des 21. Jahrhunderts sein“, sagte er.
Das ist der zukünftige König der Niederlande
Geboren wird der künftige König als erstes Kind der noch wenige Tage amtierenden Beatrix und ihres Mannes Claus von Amsberg 1967 in Utrecht. Er besucht normale Schulen. Nach der militärischen Grundausbildung studiert er Geschichte und legt 1993 sein Examen ab. Danach zieht es ihn zur Luftwaffe und zum Heer. Als Offizier absolviert er Einsätze in Bosnien, Äthiopien, Eritrea und Afghanistan. Sein Vater Claus weckt bei ihm das Interesse für das in den Niederlanden so wichtige Thema Wassermanagement. Seit 2006 sitzt er der UN-Kommission Wasser und Gesundheit vor.
Bei einem Aufenthalt in New York begegnet er 1999 der argentinischen Investment-Bankerin Máxima Zorreguieta, die ihn zunächst abblitzen lässt. Oder sie wollte es nur besonders spannend machen, wie sie später einmal durchscheinen lässt. Die beiden werden ein Paar, den Hochzeitsantrag habe Willem-Alexander beim Eislaufen auf einem Teich gemacht, heißt es.
2002 läuten die Hochzeitsglocken. Inzwischen hat das Paar drei Töchter: Catharina-Amalia, 9, Alexia, 7, und Ariane, 6. Damit ist die Bilderbuch-Familie komplett. Mit seiner Frau und den Kindern wolle er auch künftig ein normales Leben führen, sagte Willem-Alexander kürzlich – vergoldet mit einer jährlichen Apanage in Höhe von 850 000 Euro.
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