Täglich neue Kapriolen aus Sarkozys Privatleben
So viel Klatsch war nie. Und an Unterhaltungswert nimmt es Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy inzwischen fast schon mit dem britischen Windsor-Clan auf. Auch Fettnäpfchen lässt "Sarko" nicht aus und schenkte Carla Bruni den gleichen Diamant-Ring wie einst seiner Ex-Frau Cécilia. Von Joachim Rogge
Von Joachim Rogge
Paris So viel Klatsch war nie. Und an Unterhaltungswert nimmt es Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy inzwischen fast schon mit dem britischen Windsor-Clan auf.
Viele Franzosen rümpfen die Nase über diesen "Président blingbling", eine neue Wortschöpfung, die inzwischen in den französischen Sprachgebrauch eingegangen ist und Sarkozys Hang zu protzigen Statussymbolen neureicher Aufsteiger wie dicken Rolexuhren und Ray-Ban-Sonnenbrillen aufs Korn nimmt. Doch die Hochglanz-Zeitschriften, die ihn auf der Titelseite zeigen, verkaufen sich glänzend. "Sarko" ist eine sichere Bank.
Angetreten als französischer Kennedy, hat er für die Macher der bunten Blätter längst den Stellenwert der Grimaldis vom Monaco-Felsen. Der Präsident ist zum glamourösen Show-Star mutiert, der sein Publikum täglich mit neuen Kapriolen aus seinem Privatleben unterhält. Alle spielen in dieser Reality-Show mit dem Élysée als Bühne ihren Part. Und nichts bleibt unbemerkt.
Dass er Carla Bruni, der neuen Frau an seiner Seite, einen rosafarbenen Diamantring in Herzform verehrte, der mit rund 19 000 Euro fast auf den Cent genau ein präsidiales Monatsgehalt verschlang, zeugt vom Grad der Verliebtheit. Dumm nur, dass auch schon die Ex Cécilia, die ihm im letzten Oktober den Laufpass gab, sich mit einem identischen Ring aus der Werkstatt der Dior-Designerin Victoire de Castellan schmücken durfte. Lust an der Provokation oder schlichte Ungeschicklichkeit?
Zumindest bei der Auswahl der Trauringe für die künftige französische First Lady empfahl das Klatschblatt Gala, das den Fauxpas aufdeckte, Frankreichs Präsidenten ein wenig mehr Kühnheit. Welche Herzensdame mag es schon leiden, wenn Geschenkideen derart einfallslos recycelt werden?
Die neue Auserwählte immerhin, die inzwischen in den Élysée eingezogen sein und sich dort ein Musikzimmer zum Komponieren eingerichtet haben soll, hatte sich bei ihrem Weihnachtsgeschenk durchaus etwas gedacht. Die diskret elegante Schweizer Uhr für 46 000 Euro, die sie ihm zu Weihnachten verehrte, zeugt tatsächlich von erlesenem Geschmack. Seither liegen seine protzigen Rolex-Chronometer in irgendeiner Schublade. Frauen mögen es eben, ihre Männer zu erziehen. Ende Januar wird Nicolas Sarkozy übrigens 53, neue Gelegenheit, am Outfit noch dies und das zu korrigieren.
Ein Narziss, ein selbstverliebter Egomane sitzt da im Élysée. Cécilia, die Ex, wäre gewiss die Letzte, dies zu bestreiten. Gleich drei Bücher über Frankreichs kurzzeitige "Première Dame", die das nicht auf Dauer sein wollte, drängen in diesen Tagen auf den Buchmarkt. Gegen eines geht sie jetzt gerichtlich mit rabiater Härte vor, um die Auslieferung in letzter Minute noch zu stoppen. Hässliche Zitate, angeblich aus ihrem Mund, finden sich darin über ihn. Gefühlskälte gegenüber den Kindern wirft sie ihm vor, eklatanten Mangel an Umgangsformen.
Als Mann ihres Lebens hingegen preist sie in dem Buch den Pariser Werbefachmann Richard Attias, mit dem sie im Sommer 2005 nach New York durchgebrannt war und den sie, glaubt man der Pariser Gerüchteküche, jetzt Anfang Februar in der Schweiz heiraten will.
Mal sehen, wer von beiden als Erster über die Ziellinie zur dann, für sie wie für ihn, dritten Ehe sprintet. Auch Nicolas Sarkozy hat schließlich erst in dieser Woche angekündigt, seiner Carla ewige Treue schwören zu wollen.
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