Rollt Polen den Prozess um Roman Polanski neu auf?
Die polnische Justiz lehnt es ab, Regisseur Roman Polanski an die USA auszuliefern. Die neue Regierung könnte den Prozess aber neu aufrollen.
Polens neue Regierung könnte den Prozess um das Auslieferungsgesuch der USA gegen Regisseur Roman Polanski nächstes Jahr erneut aufrollen. Justizminister Zbigniew Ziobro wolle die Entscheidung der polnischen Justiz, die das Gesuch für unzulässig erklärt hatte, überprüfen. Dies sagte der nationalkonservative Politiker am Freitag der Nachrichtenagentur PAP.
Wenn es bei der Entscheidung Rechtsverstöße gegeben habe, würden entsprechende aufklärerische Maßnahmen einleitet, kündigte er an. Darunter fielen Disziplinarverfahren gegen Staatsanwälte. Die neue Regierung will die Staatsanwaltschaft dem Justizministerium zuordnen.
Die Behörde hatte am Freitag die Entscheidung eines Krakauer Gerichts bekräftigt, die Auslieferung abzulehnen. Polanski hatte in den 70er Jahren mit der US-Staatsanwaltschaft wegen des ihm vorgeworfenen Sexualverbrechens eine Vereinbarung getroffen und eine freiwillige Gefängnisstrafe verbüßt.
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Ich ehe Parallelen zwischen der deutschen und der polnischen Justiz. Beide scheien unterbeschäftigt. Oder wie ist es sonst rational zu erklären, daß man mögliche Vorfälle, die 40 Jahre oder länger zurückliegen, aufgreift. Dies hat wenig mit Recht, Gerechtigkeit und ähnlichen Begriffen zu tun - eher mit Geltungsbewußtsein und ähnlichen Begriffen.