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Rom
01.05.2011

Selig gesprochen: Wer war Johannes Paul II.?

Sechs Jahre nach seinem Tod ist er seliggesprochen worden: Papst Johannes Paul II. dpa
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Sechs Jahre nach seinem Tod ist er seliggesprochen worden: Papst Johannes Paul II. dpa

Johannes Paul II. war ein "großer Papst", da sind sich die Gläubigen seit langem einig. Nun sprach Benedikt XVI. ihn selig. Ein Porträt über Johannes Paul II.

Kein anderer Papst der Neuzeit hat die römisch- katholische Kirche so stark geprägt wie Johannes Paul II. Millionen Gläubige jubelten ihm in aller Welt zu, er wirkte gegen den Kommunismus und seine Ideologien - und verurteilte später den sozial ungerechten Turbo- Kapitalismus. 2003 versuchte er noch, den Irakkrieg zu verhindern, beklagte Ausbeutung und Armut in der Dritten Welt und trieb auch die Versöhnung mit den Juden voran. "Er hat die Gesellschaft, die Kultur, die Bereiche der Politik und Wirtschaft für Christus geöffnet", so bringt es sein Nachfolger Benedikt XVI. jetzt bei der Seligsprechung des Polen, der am 2. April 2005 gestorben war, auf einen knappen Nenner.

Karol Wojtyla

Die "Stimme der Stummen" wolle er sein, sagte Karol Wojtyla einmal über sich selbst - der Mann aus Krakau nannte das Unrecht der Welt beharrlich beim Namen. Dafür wurde er viel gelobt. Dagegen stieß sein starres Festhalten an konservativen theologischen Dogmen im Westen auf viel Unverständnis auch innerhalb der Kirche. Das war die andere Seite des Mannes, der seiner Herde ein gutes Stück Hoffnung zurückgegeben hat. Er wollte Christen den Weg in die Zukunft weisen.

Besonders mit den über 100 Auslandsreisen machte er die Kirche in der Weltöffentlichkeit wieder gegenwärtig. Ob Kubas Staatspräsident Fidel Castro, der ehemalige Sowjet-Führer Michail Gorbatschow oder US-Präsident George W. Bush - selbstbewusst trat der charismatische Pole den Mächtigen entgegen, verlangte Menschenrechte, Demokratie und die Abkehr von Gewalt und Krieg. Den Gläubigen wie den Laien machte er klar - seine Kirche will bei dem Gang der Welt ein Wort mitreden.

Scharf kritisiert wurde Johannes Paul II. häufig für seine Haltung zum Gebrauch von Kondomen. Gerade im aidsgeplagten Afrika hätte er, der weltgewandte Reisepapst, mit einer Lockerung des strengen Verbots viel ausrichten können, meinen Kritiker noch heute. Doch vor allem die katholische Kirche in Afrika lebte unter Johannes Paul auf. Aller Kritik zum Trotz. Für Wojtyla selbst galt Afrika stets als "Kontinent der Hoffnung".

Aus einfachen Verhältnissen

Am 18. Mai 1920 in einfachen Verhältnissen in der Kleinstadt Wadowice in der Nähe von Auschwitz geboren, verlor Wojtyla schon früh beide Eltern. Er wuchs strenggläubig auf. Zunächst studierte er polnische Literatur. Der Sinneswandel zum Priesteramt reifte im Zweiten Weltkrieg. Im Jahr 1942 trat Wojtyla in ein verbotenes Priesterseminar in Krakau ein. 1946 ließ er sich im Untergrund zum Priester weihen. Später wurde er Bischof in Krakau, 1967 Kardinal.

Als am 16. Oktober 1978 der damals 58 Jahre alte Krakauer Kardinal zum Papst gewählt wird, ist das eine Sensation: Erstmals führt ein Slawe die römisch-katholische Weltkirche. Erstmals seit 450 Jahren nimmt kein Italiener auf dem Papststuhl Platz. Bereits beim ersten Besuch in der polnischen Heimat 1979 macht er klar, dass sich eine Wende anbahnt. Schützend hielt er die Hand über die oppositionelle Gewerkschaftsbewegung. Historiker heben seinen Beitrag zum Fall des Kommunismus hervor, Benedikt erinnert bei der Seligsprechung daran.

Die letzten Jahre werden für den auf den Rollstuhl angewiesenen Parkinson-Kranken zur reinen Qual - mit Krankenhausaufenthalten, Luftröhrenoperation und Ernährung per Magensonde. Einst war der Pole der erste Papst, der Ski fuhr und wanderte. Ein Attentat im Mai 1981 auf dem Petersplatz versetzte Karol Wojtyla damals einen ersten gesundheitlichen Schlag. Er wird schwer durch Schüsse verletzt.

Ob Sexualmoral, Geburtenkontrolle, Abtreibung oder beim Thema Zölibat und Frauenpriester - innerkirchlichen Reformen hat der Pole immer wieder eine Absage erteilt. Auch Kirchenvolksbegehren wie in Deutschland lassen ihn nicht wanken. Ende der 90er Jahre kam es wegen der Schwangeren-Konfliktberatung zum offenen Dissens mit den deutschen Bischöfen. Alles Themen, bei denen Benedikt XVI. ihm in den ersten Jahren seines eigenen Pontifikats dann im wesentlichen folgt.

Tiefen Eindruck machte im Jahr 2000 Johannes Pauls "Mea Culpa" in Jerusalem, die Vergebungsbitte für die Sünden der Kirche. Kraftvoll seine Gesten: Als erster Papst besuchte er eine Synagoge und eine Moschee und lud erstmals die Weltreligionen zum gemeinsamen Friedensgebet nach Assisi. Seine Prognose: Nicht krisengeschüttelte Kirchen in Europa und den USA, sondern die "jungen Kirchen" in Asien, Afrika und Lateinamerika werden die Zukunft seiner Weltkirche prägen. Eine Einschätzung, die auch weiterhin im Vatikan vorherrschen dürfte. dpa

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