"Dignitas" lässt zwei Deutsche im Auto sterben
Die umstrittene Schweizer Organisation Dignitas hat zwei Deutschen auf einem Parkplatz bei Zürich in einem Auto Sterbehilfe geleistet. Weil sie keine geeigneten Räumen fanden, wichen sie auf einen Parkplatz aus.
Zürich (dpa) - Die umstrittene Schweizer Organisation Dignitas hat zwei Deutschen auf einem Parkplatz bei Zürich in einem Auto Sterbehilfe geleistet. Das bestätigte am Mittwoch Staatsanwalt Jürg Vollenweider. Bei den Männern handelt es sich um einen 50- und einen 65-jährigen Deutschen, die aus Bayern und Baden- Württemberg, stammten, sagte Vollenweider. Die Zeitung "Blick" berichtete am Mittwoch, einer der Männer sei mit seinem Behindertenfahrzeug zu dem Waldparkplatz gefahren.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist das Handeln von Dignitas nicht strafbar. Jeder könne frei wählen, wo er sterben möchte, sagte Vollenweider. Die Organisation Dignitas, die auch in Deutschland die Sterbehilfe einführen will, war in letzter Zeit in der Schweiz stark kritisiert worden. Weil sich Gemeinden der Stadt Zürich geweigert hatten, sogenannte Sterbebegleitungen in Wohn- und Industriegebieten zuzulassen, war Dignitas auf Hotels ausgewichen. Auch das löste Proteste aus.
Aktive Sterbehilfe ist in der Schweiz ebenso wie in Deutschland nicht erlaubt. Die Schweiz hat aber eines der weltweit liberalsten Gesetze zur Sterbehilfe. Dignitas stellt Sterbewilligen, die nachweislich unheilbar krank sind, entsprechende Medikamente zur Verfügung. Ein großer Teil der Sterbewilligen kommt aus dem Ausland, vor allem aus Deutschland. In Hannover hatte der Schweizer Verein 2005 eine deutsche Organisation gegründet und damit bundesweit Proteste ausgelöst.
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