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Tatort "Im toten Winkel"
12.03.2018

Wie real war der Pflege-Tatort? Wenn Angehörige aus Verzweiflung töten

Bereits am Tatort wissen Hauptkommissarin Inga Lürsen und Rechtsmediziner Katzmann, dass Senta Claasen keines natürlichen Todes gestorben ist.
Foto: Christine Schröder, Radio Bremen

Im Bremer Tatort ermordete ein Rentner seine pflegebedürftige Frau. Solche Fälle gibt es auch in der Realität immer wieder. Denn viele Angehörige sind überfordert.

Als Akke Jansen (Dörte Lyssewski) die braunen Flecken im Bett ihrer kranken Mutter entdeckt, bricht ihre Welt zusammen. Endgültig. Diese hysterischen Panikattacken beim Waschen. Die ewigen Rufe aus dem Krankenbett. Jetzt die Exkremente auf dem Laken. Jansen, die Augen verheult, die Haut rot vor Verzweiflung, brüllt: „Ich kann nicht mehr! Ich will nicht mehr! Wann stirbst du endlich, Mama?“

Während die Realität von teils katastrophalen Zuständen in Pflegeheimen und unbesetzten Stellen geprägt ist, tauchten die Bremer Kommissare Lürsen und Stedefreund (Sabine Postel und Oliver Mommsen) im Tatort "Im toten Winkel" tief in Abgründe des deutschen Pflegesystems ein: Es geht um Angehörige, die an den Anforderungen der häuslichen Pflege ihrer Liebsten zerschellen. Körperlich, seelisch, finanziell. Ein ratloser Rentner greift zu drastischen Mitteln und erstickt seine an Alzheimer erkrankte Frau. Ein anschließender Suizidversuch scheitert. Ist das nicht ein bisschen weit hergeholt?

Fälle wie im Tatort gibt es auch in der Realität

Der zweite Weihnachtsfeiertag 2016, München, reale Welt: Am frühen Morgen fängt die schwer demente Maria F., 84, an zu röcheln. Ihr Mann presst ihr einen Waschlappen ins Gesicht, bis sie aufhört zu atmen, schneidet sich danach die Pulsadern auf, aber stirbt nicht. Im März 2015 titelt die Stuttgarter Zeitung: „Mann tötet Mutter: Familientragödie in Esslingen“. Ein 61-Jähriger hatte seine bettlägerige Mutter umgebracht. Auch dort misslingt ein Selbstmordversuch.

Aktuell verhandelt das Berliner Landgericht einen Fall, bei dem eine demente Seniorin von ihrem Gatten mit Schlafmittel totgespritzt worden sein soll. Er habe sich von der emotionalen Belastung befreien wollen, sagte der Angeklagte.

Es gibt diese Tötungsdelikte also. Aber sie sind selten, meint Gabriele Tammen-Parr von der Diakonischen Beratungsstelle „Pflege in Not“ in Berlin. Weder das bayerische noch das Bundesjustizministerium führen dazu Statistiken. Aber Tammen-Parr braucht nur ans Telefon zu gehen, um mitzuerleben: „Da spielen sich große Dramen ab.“ Ein Großteil der Anrufer habe extreme Überforderungsgefühle, Aggressionen und Gewaltfantasien.

Pflege findet meist zuhause durch Angehörige statt

Im Pflegereport 2015 der Krankenkasse DAK ist von einer „Spirale der Überlastung die Rede“, von gesellschaftlicher Isolation und überdurchschnittlichen körperlichen und psychischen Leiden bei pflegenden Angehörigen. 73 Prozent aller Pflegebedürftigen werden laut Bundesministerium für Gesundheit zu Hause umsorgt, davon zwei Drittel ausschließlich von Angehörigen, ohne die Hilfe ambulanter Pflegedienste. Viele wüssten gar nicht, dass ihnen rechtlich mehr Unterstützung zusteht, sagt Tammen-Parr. „Wir haben uns das Leben nicht mehr leisten können“, begründet der Rentner im Tatort sein Vergehen.

Die Bundesregierung hat die Unterstützung pflegender Angehöriger zuletzt nach oben geschraubt: mehr Geld pro Monat, Anspruch auf Beratung, mehr soziale Absicherung durch die Pflegekassen. Tammen-Parr sagt: „Wenn Angehörige die Pflege nicht stemmen können, springt das Sozialamt finanziell ein.“ Eine Forderung hat die Beraterin trotzdem: „Es braucht eine flächendeckende Ausstattung mit Beratungsstellen.“ Dann muss sie auflegen. Ihr Telefon könnte schon im nächsten Moment wieder klingeln.

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