Wem gehört die Hagia Sophia?
Plus Einst war sie die wichtigste Kirche des Christentums. Heute ist sie ein Museum. Doch Präsident Erdogan will daraus eine Moschee machen. Nun hängt alles an einem Gericht.
Eine würdige Ruhe umgibt die Hagia Sophia in diesen Tagen. Jetzt, wo der Trubel an ihren Rockschößen für einen Augenblick ihrer anderthalbtausendjährigen Geschichte ausgesetzt hat. Wo sonst Reiseleiter, Souvenirhändler und Imbissverkäufer herumwuseln und tausende Touristen aus aller Welt anstehen, um Eintritt zu bezahlen, watscheln nur ein paar Möwen herum. Seit zwei Wochen landen wieder Auslandsflüge in der Türkei. Unter den Kastanienbäumen vor dem byzantinischen Kirchenbau mit Minaretten ist davon nichts zu spüren. Die meisten Sitzbänke leer. Doch selbst in Zeiten der Pandemie hat die Hagia Sophia ihre weltweite Anziehungskraft nicht ganz verloren.
Manuel Aviles etwa ist mitten in der Corona-Krise um die halbe Welt gereist, um die bedeutendste Kirche der Kulturgeschichte zu sehen – und nun zu spät gekommen. Mit einem Seufzer lässt der Ecuadorianer seinen Rucksack auf den Boden gleiten und blickt enttäuscht auf das verschlossene Tor. Die Museumskasse schließt um vier Uhr nachmittags, das hat er um ein paar Minuten verpasst. Viel härter trifft ihn aber, was er erst hier erfährt: Die Hagia Sophia soll nach einer Gerichtsentscheidung in dieser Woche vielleicht bald ihren Status als Museum verlieren und zur Moschee umfunktioniert werden. „Das wäre ja schlimm!“, entfährt es dem 45-jährigen Fotografen und Hobby-Historiker.
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