Messer-Attacken in Wien: 23-Jähriger nennt Frust als Motiv
Seinen Frust hat ein 23-Jähriger in Wien auf brutale Weise ausgelebt. Nach seinen Messerattacken auf vier Menschen schwebt eines der Opfer noch in Lebensgefahr.
Einen Tag nach den Messer-Attacken auf vier Passanten in Wien hat ein 23-Jähriger laut Polizei die Taten gestanden. Er habe eine dreiköpfige Familie wegen seiner "schlechten, aggressiven Stimmung" und aus Wut über seine gesamte Lebenssituation attackiert, berichtete ein Polizeisprecher nach dem Verhör des Verdächtigen aus Afghanistan am Donnerstag.
Den Messerangriff auf einen 20-Jährigen eine halbe Stunde nach der ersten Tat habe er begangen, weil er dem Landsmann die Schuld für seine Drogenabhängigkeit gebe, so die Behörden. Von den vier Opfern schwebte der 67 Jahre alte Vater der Familie am Donnerstag noch in Lebensgefahr. Die Taten hatten sich am Mittwochabend in der Nähe des Wiener Zentrums ereignet.
Messerattacke in Wien: Mann griff vier Menschen an
Die Frage, ob die Taten auch politisch motiviert waren, habe der 23-Jährige eindeutig verneint, hieß es. Der Mann hatte außer dem 67-Jährigen noch dessen 56 Jahre alte Ehefrau und die 17-jährige Tochter schwer verletzt. Deren Zustand war nach Angaben der Behörden stabil. Die Attacke passierte vor einem japanischen Restaurant, das die Familie wahrscheinlich gerade verlassen hatte.
Eine halbe Stunde später traf der Tatverdächtige nur wenige hundert Meter entfernt an einem stadtbekannten Drogenumschlagsplatz sein nächstes Opfer, ebenfalls aus Afghanistan. Die Polizei hatte zunächst von einem 20-jährigen Tschetschenen berichtet, der niedergestochen worden sei. "Er war böse auf ihn und hat ihn für seine Drogensucht verantwortlich gemacht", zitierte ein Polizeisprecher aus der Befragung.
Bei der Fahndung stießen die Beamten bald auf den Verdächtigen, der an der Hand verletzt war. Die Ermittler hatten auch eine deutliche Blutspur gefunden, die vom Tatort wegführte. Der 23-Jährige hatte zwei Messer dabei.
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