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Analyse
02.06.2022

70 Jahre Queen, aber sonst hat Großbritannien nichts zu feiern

Union-Jack-Flaggen schmücken die Straßen anlässlich des Platin-Jubiläums der Queen. Das Land feiert, als gäbe es keine Probleme.
Foto: Vuk Valcic, ZUMA Press Wire

Trotz Thron-Jubiläum gibt es in Großbritannien wenig zu feiern: Der Brexit heizt die Inflation noch weiter an. Und die Regierung steckt in einer immer größeren Krise.

Anlässlich der Feierlichkeiten zum 70. Thronjubiläum der Queen putzt sich London heraus. Der Union Jack ist entlang der Straßen gehisst, rund um den Buckingham-Palast stehen Bühnen bereit, für Paraden und Feste. An den Häuserwänden und in Schaufenstern ist das Antlitz von Elizabeth II. zu sehen, auf Wimpeln und Plakaten. Die Briten zelebrieren sich selbst – und ihre Königin.

Video: AFP

Immerhin gibt es sonst nicht gerade viel zu feiern. Schließlich ist von dem wirtschaftlichen Aufschwung, der laut den Europaskeptikern mit dem Brexit einhergehen sollte, im Vereinigten Königreich laut Experten nichts spürbar. Der Internationale Währungsfonds hat berechnet, dass Großbritannien 2023 das niedrigste Wachstum aller G7-Staaten verzeichnen könnte. Und: Die Inflation könnte schon bald über zehn Prozent liegen, sagte Notenbankchef Andrew Bailey kürzlich und warnte vor einer „Apokalypse“. Dabei bezog er sich insbesondere auf die weiter dramatisch steigenden Lebensmittel-Preise, unter denen vor allem Familien und Rentner leiden. Laut einer aktuellen Umfrage der Hilfsorganisation „Food Charity” berichteten im April 2,6 Millionen Kinder, dass sie häufig nichts essen, obwohl sie hungrig sind. Jeder siebte Erwachsene sei von Ernährungsunsicherheit betroffen, heißt es in dem Bericht.

Drei Jobs, drei Kinder, aber kaum Geld und Essen

Was das für Familien bedeutet, beschreibt eine junge Mutter aus Kent, einer Grafschaft im Südosten Englands. Emma hat drei Jobs und drei Kinder. Obwohl sie Vollzeit arbeitet und Unterstützung vom Staat erhält, reiche das Geld nicht aus, sagte sie gegenüber Medien. Sie verzichte deshalb häufig auf Mahlzeiten. Kürzlich habe ihr achtjähriger Sohn für sie eine Schüssel mit Frühstücksflocken zubereitet. „Wenigstens weiß ich dann, dass du heute etwas gegessen hast”, soll er zu seiner Mutter gesagt haben.

Emmas Geschichte ist nur ein Beispiel unter vielen im Vereinigten Königreich, die derzeit täglich erzählt werden. Dabei spielen auch Faktoren eine Rolle, die sich der Kontrolle der britischen Regierung entziehen, allen voran die Auswirkungen des Angriffskrieges Russlands in der Ukraine auf die globale Wirtschaft, wie Experten betonen. Der Austritt aus der Europäischen Union verschärft die Lage auf der Insel allerdings, auch wenn das viele Menschen nicht hören wollen. Ein Kolumnist der britischen Online-Zeitung The Independent beschrieb den Brexit kürzlich als „Elefant im Raum“, den weder die konservative noch die Labour-Partei offen ansprechen. Zum einen, weil sie ihre Fehler nicht eingestehen und zum anderen, weil sie Wähler, die für den Austritt aus dem Bündnis gestimmt haben, nicht verschrecken wollen.

Doch geht die Strategie des Ignorierens auf? Ein parlamentarischer Untersuchungsbericht kommt zu dem Schluss, „dass der durch den Brexit verursachte und durch die Pandemie verschärfte Mangel an Arbeitern Unternehmen im gesamten Lebensmittel- und Landwirtschaftssektor stark getroffen hat“. So fehlen beispielsweise Erntehelfer aus dem Osten Europas sowie Fahrer, die die dringend benötigten Lebensmittel transportieren. Sie könnten, bedingt durch die strengen und komplizierten Einwanderungsbestimmungen im Zuge des Brexit, nicht mehr in Großbritannien beschäftigt werden. Dadurch stieg die Nachfrage nach Personal, was erst die Löhne und schließlich die Preise in die Höhe trieb. Hinzu kommt, dass die „Global Britain“-Kampagne der Regierung, nach der die Insel mit Ländern jenseits der EU Handelsverträge vereinbaren will, mehr denn je zum Scheitern verurteilt ist: „Im Zuge der Pandemie und durch den Krieg sind globale Warenketten unsicherer geworden und Kooperationen mit Nachbarländern damit wichtiger denn je“, betont der Ökonom und Brexit-Experte Adam Posen. Das sei eine Wahrheit, der sich das Land stellen müsse, wenn es die Dinge zum Besseren wenden will.

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Auch für Premier Johnson sind die Zeiten schwierig

Finanzminister Rishi Sunak kündigte zwar kurz vor den Jubiläumsfeierlichkeiten eine Einmalzahlung von 650 Pfund (rund 764 Euro) an. Erhalten sollen sie Menschen, die auf die ohnehin sehr niedrigen Sozialleistungen angewiesen sind. Insbesondere angesichts der Kosten, mit denen sich Haushalte in den vergangenen Monaten bereits konfrontiert sahen, ist das zusätzliche Geld aus Sicht von Hilfsorganisationen nur ein Tropfen auf den heißen Stein.

Schwierig sind die Zeiten aktuell auch für den Premierminister Boris Johnson. Über 40 Abgeordnete stellten seine Führungsqualitäten öffentlich infrage, 28 forderten seinen Rücktritt, als Folge des Untersuchungsberichtes durch die Beamtin Sue Gray zu Partys im Regierungssitz während des Lockdowns. Wie viele ihm bereits das Misstrauen ausgesprochen haben, weiß nur der konservative Abgeordnete Graham Brady, der das Votum beaufsichtigen würde. 54 Stimmen sind nötig, damit es zur Abstimmung über Johnsons Zukunft kommt. Und die könnten schon kommende Woche erreicht sein, wie es aus Kreisen der Torys heißt. Lange ging man davon aus, dass der 57-Jährige eine solche Abstimmung auf jeden Fall gewinnen würde, doch die Zahl der Zweifler wird immer größer. Verliert er, kommt es zu Neuwahlen in Großbritannien, mal wieder.

Jetzt jedoch wird erst einmal gefeiert – zu Ehren der Queen. Der Kater kommt dann später.

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