Feuer zerstört Teile der historische Börse in Kopenhagen – viele Fragen offen
Am Dienstagmorgen ist in der historischen Börse in Kopenhagen ein Feuer ausgebrochen. Meterhohe Flammen kamen aus dem Gebäude, das teilweise einstürzte. Jetzt ermittelt die Polizei.
Die historische Börse in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen stand am Dienstag in Flammen und ist teilweise eingestürzt. Wegen des Feuers ist die markante Turmspitze des 400 Jahre alten Gebäudes eingebrochen und tragende Strukturen wurden beschädigt. Die Feuerwehr bestätigte am Nachmittag, dass der Brand unter Kontrolle sei. Doch das Gebäude sei zu einem Teil stark verbrannt. Die Hälfte der Börse sei mehr oder weniger niedergebrannt. Von einem Einsturz des gesamten Gebäudes gingen die Einsatzkräfte zunächst aber nicht aus. Insgesamt seien 135 Feuerwehrleute im Einsatz gewesen. In Videos in den sozialen Medien sind hohe Flammen und eine starke Rauchentwicklung aus dem Gebäude zu sehen. Wie die Polizei auf X mitteilte, waren mehrere Straßen und die Umgebung um das Gebäude abgesperrt. Am Nachmittag konnte das Feuer unter Kontrolle gebracht werden.
Historische Börse in Kopenhagen brennt: Mehrere Gemälde gerettet
Die Höhe des Schadens ist noch nicht zu beziffern. Aus dem brennenden Gebäude konnten mehrere Kunstwerke gerettet werden. Fernsehaufnahmen zeigten, wie Menschen unter anderem historische Gemälde wegtragen. Die alte Börse beherbergt eine große Kunstsammlung, darunter das Werk "Von der Kopenhagener Börse" von P.S. Krøyer, das während des Brandes von mehreren Personen davongetragen wurde.
Ursache für Brand von historischer Börse in Kopenhagen noch unklar
Weshalb die historische Börse in Brand geraten ist und ob Restaurierungsarbeiten damit im Zusammenhang stehen, ist auch am Tag nach dem Feuer noch unklar. Ein Brandschutzberater von Copenhagen Fire Engineering sagte der Zeitung Berlingske, dass wegen der Arbeiten im Inneren des Gebäudes ein erhöhtes Risiko bestanden hätte. Es sei möglich, dass Feuermelder abgedeckt oder Brandschutztüren vorübergehend ausgebaut wurden.
Das Gebäude wurde 1625 mit einem Kirchturm fertiggestellt und ist eines der ältesten Gebäude Kopenhagens. Die Börse wird derzeit restauriert und ist daher eingerüstet. Die Restaurierung soll eine unsachgemäße Renovierung des Gebäudes im 19. Jahrhundert korrigieren und der Fassade ihr ursprüngliches Aussehen wiedergeben. Dänemarks Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen schrieb bei X: "Schreckliche Bilder aus Børsen. So traurig. Ein ikonisches Gebäude, das uns allen viel bedeutet. Unser eigener Notre-Dame-Moment."
König Frederik X. schrieb in einer Mitteilung von einem traurigen Anblick. "Ein wichtiger Teil unseres architektonischen Erbes stand und steht immer noch im Flammen." Die markante Drachenspitze, die nun eingestürzt ist, habe das Stadtbild mit geprägt und dazu beigetragen, Kopenhagen als "Stadt der Türme" zu definieren. Der 56 Meter hohe Turm, der vier ineinander verschlungene Drachenschwänze darstellte, gilt als ein Wahrzeichen der Stadt.
Schloss Christiansborg wegen Brand von historischer Börse teilweise evakuiert
Auch ein Flügel des Schlosses Christiansborg wurde wegen des Feuers am Morgen evakuiert. Darin haben mehrere Abgeordnete und Journalisten ihr Büro. Das sogenannte Provianthuset liegt zwischen dem Schloss Christiansborg und der Königlichen Bibliothek. Die Sitzungen im Plenarsaal und die Ausschusssitzungen sollten am Dienstag zunächst wie geplant in Christiansborg stattfinden. Zudem kündigte die Polizei an, die Gebäude vom Finanzministerium in Richtung Wasser evakuieren zu wollen.
Brian Mikkelsen, der Chef der dänischen Handelskammer, die Eigentümerin des Bauwerks ist, sagte: "Wir haben mit unserem Vorstand beschlossen, dass wir die Børsen auf jeden Fall wieder aufbauen werden."
Die historische Börse liegt auf der östlichen Spitze der Insel Slotsholmen. Das Gebäude wurde 1625 mit einem Kirchturm fertiggestellt. Es wurde auf Anordnung von König Christian IV. im Stil der niederländischen Renaissance erbaut, um Kopenhagen in ein Finanz- und Handelszentrum zu verwandeln. Als Börse wird es nach Angaben der dänischen Handelskammer schon lange nicht mehr genutzt. (mit dpa)