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Dr. Mod Helmy: Der ägyptische Arzt, der Juden vor den Nazis rettete

Google Doodle

Dr. Mod Helmy: Der ägyptische Arzt, der Juden vor den Nazis rettete

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    Dr. Nasser Kotby, Großneffe von Dr. Mod Helmy, nahm am 26. Oktober 2017 die Ehrung von Yad Vashem postum in Berlin für den Mediziner an.
    Dr. Nasser Kotby, Großneffe von Dr. Mod Helmy, nahm am 26. Oktober 2017 die Ehrung von Yad Vashem postum in Berlin für den Mediziner an. Foto: dpa (Screenshot)

    Dr. Mod Helmy kam nach Deutschland, um Medizin zu studieren. Als die Nationalsozialisten in Deutschland die Macht übernahmen und Juden zu ihrem Feindbild machten, bot er ihnen medizinische Versorgung an. Er versteckte Juden und rettete ihnen damit das Leben. Google ehrt den Mediziner dafür am 25. Juli 2023 mit einem Doodle, denn an diesem Tag wäre der mutige Arzt 122 Jahre alt geworden.

    Ein mutiger Arzt: Wer war Dr. Mod Helmy?

    Dr. Mohamed Helmy wurde 1901 als Kind ägyptischer Eltern in der sudanesischen Hauptstadt Khartoum geboren, wie der Website von Yad Vashem, der internationalen Holocaust Gedenkstätte zu entnehmen ist. Er ging 1922 für ein Medizinstudium nach Deutschland und zog nach Berlin. Nach seinem Studium arbeitete er am Robert Koch-Institut in Berlin, wurde allerdings 1937 entlassen, da er als "Nicht-Arier" nicht im öffentlichen Gesundheitswesen arbeiten durfte. Er wurde als "Hamit" bezeichnet, womit die Nationalsozialisten unter anderem Menschen des südlichen Arabien und des alten Ägypten bezeichneten. Das war allerdings nicht das einzige Verbot: Auch seine deutsche Verlobte durfte Helmy nicht heiraten.

    Der Arzt wurde 1939 zusammen mit anderen ägyptischen Staatsangehörigen verhaftet, da er gesundheitliche Probleme hatte, wurde er allerdings ein Jahr später wieder freigelassen.

    Wie half Dr. Mod Helmy den Juden während der Zeit des Nationalsozialismus?

    Laut der Gedenkstätte erhob Helmy seine Stimme gegen die Politik der Nationalsozialisten und riskierte sein Leben, um Juden zu helfen. Er verstecke die 21-jährige Anna Boros (später Gutman) in einer Hütte im Berliner Stadtteil Buch als die Deportation der Berliner Juden begann. Dort blieb sie mit einigen Unterbrechungen bis zum Ende des Krieges und schrieb Yad Vasehm zufolge später: "Ein guter Freund unserer Familie, Dr. M. Helmy […] verbarg mich vom 10. März 1942 bis nach Beendigung der Kampfhandlungen in seiner Laube in Berlin-Buch. Ich hatte ab 1942 keine Verbindungen mehr mit der Aussenwelt. Der Gestapo war der Name Dr. M. Helmy als behandelnder Arzt der Familie bekannt, ebenso wie die Existenz seiner Laube in Berlin-Buch. Allen Nachforschungen der Gestapo ging er jedoch geschickt aus dem Wege. Mehrmals brachte mich Dr. Helmy während dieser Zeit für einige Tage zu Bekannten, und ich galt dann als seine Nichte aus Dresden. Wenn die Gefahr vorüber war, kehrte ich wieder in die Laube zurück [...]. Was Dr. Helmy für mich tat, war selbstlos und ich werde ihm stets dankbar sein."

    Neben Anna Boros versorgte der Arzt noch ihre Mutter Julie, den Stiefvater Georg Wehr und die Großmutter Cecilie Rudnik medizinisch und kümmerte sich um ihre Sicherheit. Cecilie Rudnik versteckte er in der Wohnung Frieda Szturmann, einer Freundin. 1944 wurden die Wehrs gefangen genommen und gestanden beim Verhör, dass Helmy ihnen half und Anna versteckte. Der Arzt brachte Anna daraufhin auch zu Frieda Szturmann und nur mit einer Täuschung gelang es ihm, der Polizei zu entgehen: Er zeigte der Polizei einen Brief, den Anna angeblich geschrieben hatte, in dem sie beschrieb, dass sie bei ihrer Tante in Dessau sei.

    Die Familie zog nach dem Krieg in die USA. Helmy konnte seine Verlobte heiraten und starb 1982 in Berlin.

    Dr. Mod Helmy: Erster und bislang einziger Araber, der von Yad Vashem geehrt wurde

    Für seinen Mut wurde er von Yad Vashem posthum als "Gerechter unter den Völkern" anerkannt. Dabei handelt es sich um die höchste Ehrung des Staates Israel an Nicht-Juden. Seit 1963 wird sie an Menschen verliehen, die während des Nationalsozialismus ihr Leben riskierten, um Juden zu retten. Dr. Helmy ist bis dato der einzige Ägypther und der erste Araber, der diese Auszeichnung erhalten hat. Sein Großneffe Dr. Nasser Kotby reiste aus Kairo an und nahm die Urkunde entgegen.

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