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Geiselnehmer hält 15 Menschen in Zug fest und wird von Polizei erschossen
Bei einer Geiselnahmen in einem Zug in der Schweiz wurden 14 Passagiere und der Zugführer festgehalten.
Foto: Laurent Gillieron/KEYSTONE, dpa
In der Schweiz hat ein 32-jähriger Geiselnehmer 15 Menschen für fast vier Stunden in einem Zug festgehalten. Ein Polizist erschoss den Mann, die Geiseln blieben unverletzt.
Ein Mann hat am Donnerstagabend in einem Regionalzug in der Schweiz 14 Passagiere und den Zugführer mit Messer und Axt bewaffnet bedroht und fast vier Stunden als Geiseln festgehalten. Betroffene hatten gegen 18.35 Uhr aus dem Zug auf dem Weg zwischen Baulmes und Yverdon-les-Bains in der französischsprachigen Westschweiz die Polizei alarmiert. Mehr als 60 Beamte hätten den Zug umstellt, der mit verschlossenen Türen an der Haltestelle Essert-sous-Champvent zum Stehen gekommen war, teilte die Polizei mit.
Geiselnahme in der Schweiz: Mutmaßlicher Täter erschossen
Weil es sich bei dem mutmaßlichen Täter um einen 32-jährigen Asylbewerber iranischer Nationalität gehandelt hat, wurde ein Dolmetscher hinzugezogen. Dieser verhandelte – teilweise per WhatsApp – mit dem Täter. Was dieser wollte, gab die Polizei nicht bekannt. Die Identität des Täters musste nach Polizeiangaben noch zweifelsfrei geklärt werden.
Als sich der mutmaßliche Täter kurz von den Geiseln entfernte, griffen die Einsatzkräfte ein. Dabei ist Sprengstoff zum Einsatz gekommen, um ihn abzulenken. Daraufhin ist der Mann mit der Axt auf einen Polizisten losgestürmt, der deshalb geschossen habe. Der Angreifer ist noch an Ort und Stelle gestorben. Das sagte Generalstaatsanwalt Eric Kaltenrieder bei einer Pressekonferenz in der Nacht zum Freitag. Die Geiseln konnten den Zug gegen 22.15 Uhr unverletzt verlassen. Zu möglichen Motiven oder zum geistigen Zustand des Mannes könnten noch keine Angaben gemachte werden, sagte Generalstaatsanwalt Eric Kaltenrieder.
Auf der Plattform X tauchte ein Video auf, das den Geiselnehmer im Zug zeigen soll. Darin spricht ein Mann wirr und in gebrochenem Englisch. Er sagt, er wolle nach "Britannien". Die Zeitung Blick sprach nach eigenen Angaben mit einem der Passagiere. "Als ich den Mann sah und herumschreien hörte, dachte ich zunächst, er sei ein Betrunkener oder einer, der unter Drogen steht", berichtete der 20-Jährige. "Plötzlich merkte ich, dass er eine Waffe hatte. Es war eine kleine Axt." (mit dpa)
