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  3. Spanien: Wie ein spanischer Rentner gegen die Digitalisierung der Banken kämpft

Spanien
11.02.2022

Wie ein spanischer Rentner gegen die Digitalisierung der Banken kämpft

Carlos San Juan hat bereits 600.000 Unterschriften für seine Kampagne gesammelt.
Foto: Alberto Ortega, dpa

"Ich bin alt, aber kein Idiot!": Einem Rentner in Spanien platzt der Kragen, weil immer mehr Bankdienstleistungen digitalisiert werden. Die 600.000 Unterschriften seiner Petition überreicht er in Papierform.

„Ich bin fast 80 Jahre alt und es macht mich traurig zu sehen, dass die Banken ältere Menschen wie mich links liegen lassen“, sagt Carlos San Juan. Es gebe immer weniger Filialen, immer weniger Personal, immer kürzere Öffnungszeiten. Viele Geldgeschäfte könnten nicht mehr am Schalter, sondern nur noch mit Apps oder online erledigt werden. Doch was für jüngere Menschen ein Kinderspiel sei, das stelle immer mehr Seniorinnen und Senioren vor große Probleme.

„Das ist ungerecht“, sagt der 78 Jahre alte Spanier, der gerade in seinem Land zur Galionsfigur einer breiten Protestbewegung geworden ist. „Die alten Menschen sind auch Bankkunden, auch wenn wir nicht mit den neuen Technologien umgehen können.“ Carlos San Juan begann Unterschriften zu sammeln, um einen personalisierten Umgang der Geldinstitute mit den Senioren zu fordern. „Ohne technologische Hindernisse und mit mehr Menschlichkeit.“ Und so, wie es früher war.

Mehr als 600.000 Unterschriften hat der Rentner gesammelt

Der Hilferuf des Rentners, ein pensionierter Arzt, hatte einen überwältigenden Erfolg. Inzwischen haben weit mehr als 600.000 Menschen den Aufruf für eine bessere Behandlung der älteren Bankkundinnen und Bankkunden unterzeichnet. Die Kampagne verbreitete sich auf der Internet-Protestplattform Change und auf Twitter unter dem Schlagwort „Ich bin alt, aber kein Idiot“ (Soy Mayor – No Idiota) wie ein Lauffeuer. Und sie zeigte, dass der Initiator nicht der Einzige ist, der unter der Digitalisierung des Bankwesens leidet.

Das Telefon des kämpferischen Rentners lief die letzten Tage heiß. Bankvertreter und Politiker riefen an und äußerten Verständnis für den Aufstand der Senioren. Sogar der Boss der spanischen Zentralbank, Pablo Hernández de Cos, meldete sich telefonisch. Der Chef der Zentralbank, der Aufsichtsbehörde der Geldinstitute, versprach hoch und heilig, Abhilfe zu schaffen. Er wolle mit den Banken über eine Verbesserung des Service für die älteren Bürgerinnen und Bürger verhandeln.

Sogar die spanische Wirtschaftsministerin schaltet sich ein

Auch Spaniens Wirtschaftsministerin Nadia Calviño schaltete sich ein. Sie begrüßte den engagierten Rentner persönlich, als dieser im Ministerium seinen Karton mit 600.000 Unterschriften abgab. Und sie dankte ihm dafür, das Problem zur Sprache gebracht zu haben. „Uns ist klar geworden, dass die älteren Menschen nicht die Behandlung erfahren, die sie verdienen.“ Sie hoffe, dass dies auch den Geldinstituten bewusst geworden sei.

Doch mit freundlichen Worten will sich San Juan nicht zufrieden geben: „Wir werden nicht aufgeben.“ Nun müssten greifbare Ergebnisse kommen. Zumal die Tendenz zur Schließung von Filialen, Kürzung von Schalterzeiten und Digitalisierung von Dienstleistungen weitergehe. „Früher konnte man einfach in seine Bank gehen, Geld einzahlen und abheben oder andere Dinge erledigen. Aber jetzt muss man auch für simple Geldgeschäfte komplizierte Technologien benutzen.“

"Die haben mich in der Bank wie einen Idioten behandelt"

Als er einmal seine Bank wegen Technikproblemen um Hilfe gebeten habe, sei er schroff abgefertigt worden. „Es war entwürdigend, sie haben mich wie einen Idioten behandelt.“ Das tue weh. Und das müsse sich ändern. „Wir wollen mit Würde behandelt werden.“ Die Senioren seien gleichberechtigter Teil der Gesellschaft, zudem wachse ihre Zahl wegen des demografischen Wandels. In Spanien gehören mittlerweile zehn Millionen der 47 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zur Rentner-Generation.

Bisher sieht es nicht danach aus, dass sich die Bankenbranche aufhalten lassen wolle. Mehrere Großbanken wie Caixa und BBVA kündigten an, die Belegschaft weiter zu verkleinern. Im vergangenen Jahr seien in der Branche mehr als 10.000 Arbeitsplätze abgebaut worden, schätzt der Verbraucherverband Asufin. Seit Ausbruch der großen Finanzkrise im Jahr 2008 bis heute habe sich die Bankbelegschaft in Spanien um mehr als 100.000 Angestellte auf 164.000 reduziert.

Mit dem Personalabbau geht die Schließung von Bank- und Sparkassenfilialen einher. Seit 2008 habe sich die Zahl der Geschäftsstellen von 45.000 auf 21.000 mehr als halbiert. Über die Hälfte der 8131 Gemeinden in Spanien habe keine einzige Bankfiliale mehr. Derweil melden die spanischen Großbanken für 2021 Rekordeinnahmen.

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