Probleme im Gesundheitssystem können nicht mit Geld zugeschüttet werden
Die Abhängigkeit von Medikamenten aus dem Ausland ist hoch – und selbst verschuldet. Jetzt soll wieder mal ein Problem mit einer großen Finanzspritze beseitigt werden.
Karl Lauterbachs Maßnahmen gegen die Medikamenten-Misere sind im Einzelnen nicht falsch. Im Wesentlichen stellt er mehr Geld zur Verfügung und hofft, dass die knappe Arznei dann schon wieder ihren Weg nach Deutschland findet. Doch die Therapie des Bundesgesundheitsministers setzt mal wieder bei den Symptomen an, nicht bei den Ursachen. Was wirklich fehlt, sind nicht immer noch mehr Milliarden. Sondern ein Gesundheitssystem, das den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt und nicht die Interessen von Pharmariesen, Klinik-Konzernen und Kassen.
Lauterbach war schon in der Großen Koalition mitverantwortlich für den Kurs der Regierung in Richtung einer vermeintlich voll auf Effizienz getrimmten Versorgung, die sich längst als nicht krisenfest erwiesen hat. Einfache, aber für die Betroffenen teils lebenswichtige Medikamente fehlen mitten in einer historischen Krankheitswelle. Gleichzeitig steigt auffällig die Zahl komplizierter Operationen an Hüfte und Rücken, die teuer abgerechnet werden können, in vielen Fällen aber wohl überflüssig sind.
Ein Umsteuern bei der Versorgung mit Medikamenten ist schwer
Dass Deutschland in seiner Medikamentenversorgung stärker von China und Indien abhängig ist, als es in seiner Gasversorgung je von Russland abhängig war, ist selbst verschuldet. Aufgrund des harten Spardiktats lohnt sich die Produktion in Europa kaum mehr. Jetzt die Produktion zurückzuholen, ist zumindest langwierig, wenn nicht unmöglich.
Die Konsequenzen sind drastisch: Als die Lieferketten unterbrochen wurden, durch den Krieg in der Ukraine oder die Pandemie, als wegen Lockdowns weniger hergestellt wurde, gingen die knappen Medikamente eben nicht mehr nach Deutschland, wo sie strengen Preisbindungen unterlagen. Sondern schlichtweg dorthin, wo sie am meisten Profit bringen. Die Lage ist so ernst, dass der Bundesärztekammerpräsident ernsthaft einen Flohmarkt selbst für abgelaufene Medikamente forderte. Das ist eines Staates, der sich selbst so gern zu den wohlhabendsten und am weitesten entwickelten auf der Erde zählt, schlichtweg nicht würdig. Wieder einmal wird ein Missstand, den die Politik selbst verschuldet hat, mit dem Geld der Bürger zugeschüttet.
Die Diskussion ist geschlossen.
An dem Problem ist Lauterbach nicht „schuld“.
Seine Möglichkeiten, hier die Preise so zu gestalten, dass die verknappten Warenströme wieder ihren Weg nach Deutschland finden, ist der in der derzeitigen Situation einzig richtige. Aber das ist nur ein basteln an Symptomen einer ganz anderen Krankheit.
Und für die trägt nicht Lauterbach sondern Habeck die Verantwortung. Aber der macht Alles, dass auch der letzte Pharmakonzern seine Produktion aus Deutschland abzieht. Und wenn diese Entscheidung erst mal gefallen ist, dann landet die noch nicht mal mehr in Europa, Irland war da lange ein „Traumziel“, sondern mittlerweile gleich z.B. in Indien.
Der Ausverkauf Deutschlands, die Deindustriealisierung des Landes, wie sie von den Grünen mit ihren De-Growth-Kontzepten betrieben wird, hier zeigt sie ihre Ergebnisse. Und wenn wir so weiter machen, kommt noch nicht mal mehr genug Geld zu den Krankenkassen, um die höheren Preise zu bezahlen.
Ein Gesundheitssystem, das den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt, ist das dann auch nicht - sondern eher der Trödelmarkt der Medikamente
Begonnen wurde die Misere unter einer SPD-Gesundheitsministerin mit Namen Ulla Schmidt , die unter anderem Barfrau in Hamburg war !
Insofern eine ausgewiesene Expertin .
Lauterbach war damals Staatssekretär im Gesundheitsministerium.
"...ein Gesundheitssystem, das den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt stellt und nicht die Interessen von Pharmariesen, Klinik-Konzernen und Kassen."
Leider nur eine leere Worthülse, Herr Junginger. Lauterbach versucht einen Mittelweg zwischen der heutigen Fixierung auf die Effizienz mit all ihren Nachteilen für Patienten und Beschäftigte und der Ineffizienz früherer Tage zu finden. Das ist eine Gratwanderung und wird nicht ohne zusätzliche Finanzmittel gehen. Das ist eine betriebswirtschatliche Binsenweisheit.
Lauterbach muss hier das Versagen der Regierungen der letzten 20 Jahren ausbaten!
Deutschland bzw. die EU muss Lebenswichtiges zurückholen und dadurch würden die Produkte auch nicht teurer!
Personalkosten wären hier geringer als Transportkosten - wenn korrekt gerechnet (z.B. CO2 Ausstoß)!
Das ganze Outsourcen dieser Probleme durch unserer Politiker in den letzten Jahrzehnten war absoluter Schwachsinn (wird durch NUB wahrscheinlich gestrichen):
- Abhängigkeit
- fehlender Einfluss
- Knowhow geht verloren bzw. wird nicht aufgebaut
- China (mach ich selber : NUB)
Es gibt keinen Mittweg oder Flickenteppich wenn es um die Zukunft geht.
Er ist Gesundheitsminister hat dementsprechend zum Wohle der Bürger und Land zu handeln. Wenn er sich dem nicht gewachsen fühlt, dann muss er den Posten räumen und einem fähigerem zur Verfügung stellen.
Die ganze Ampel versucht strukturelle Probleme mit Geldbatzen zu kaschieren, denn mehr wird nicht gemacht. Will man sich etwa so auf Pump zu Lasten kommender Generationen über die Legislaturperiode retten?
Lauterbach ist halt ein one trick pony. Außer Corona Alarm kann er nicht viel.
Jetzt wo die wichtigen Themen anstehen (siehe auch die Situation in kinderkliniken) ist alles was ihm einfällt, Geld drauf zu werfen….
Was würden Sie denn vorschlagen – haben Sie nur einschichtige Kritik oder auch eine Idee? Lauterbach versucht beides – die aktuelle Lage mir mehr Finanzmitteln zu entschärfen und mittelfristig an der Struktur etwas zu ändern. Aber so etwas braucht Zeit und Ideen und die anderen Parteien müssen mitiehen.