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Klimawandel
30.06.2023

Sorgt die Klimakrise für Massenmigration?

Sorgt die Klimakrise dafür, dass Millionen an Menschen nach Europa flüchten werden? Nein, sagt der Großteil der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Foto: Pietro Desideri (Symbolbild)

Häufig ist von Millionen an Klimaflüchtlingen die Rede. Dabei basieren viele der Zahlen auf falschen Annahmen. Wovon die Wissenschaft stattdessen ausgeht.

Der Klimawandel zerstört Lebensräume und wird deshalb Millionen Menschen aus ihrer Heimat vertreiben. Doch bedeutet das automatisch, dass sich Europa auf Klimaflüchtlinge aus aller Welt einstellen muss? Nein, sagen Expertinnen und Experten und relativieren damit viele Annahmen aus der Vergangenheit. Schon 2005 gingen die Vereinten Nationen davon aus, dass innerhalb der nächsten fünf Jahre 50 Millionen Menschen zu sogenannten "Klimaflüchtlingen" werden könnten. 

Sechs Jahre später distanzierte sich die Organisation von diesen Vorhersagen – denn eingetreten sind sie nicht. Stattdessen wachsen Bevölkerungen teilweise genau an den Orten, die eigentlich als besonders bedroht gelten. Die Annahme, dass Naturkatastrophen automatisch dazu führen, dass Betroffene ihre Heimat für immer verlassen, hat also mindestens Lücken. Trotzdem basieren viele Zahlen darauf. 

Besonders eine Studie brachte die Erzählung von einem massenhaften Exodus durch die Klimakrise ins Rollen: die des Ökologen Norman Myers von der Oxford University aus dem Jahr 1995. Er ging davon aus, dass bis zum Jahr 2050 200 Millionen Menschen aufgrund der Klimakrise aus ihrer Heimat vertrieben würden. Dafür rechnete er alle Menschen zusammen, die aktuell an den Orten leben, die in Zukunft vermutlich durch etwa den steigenden Meeresspiegel unbewohnbar sind. Und all diese Menschen bezeichnete er als potenzielle Klimaflüchtlinge – doch das greift nach Ansicht von Fachleuten zu kurz. 

Noch können sich Länder gegen die Folgen der Klimakrise anpassen

Ein Grund: Noch bleibt Zeit zur Anpassung. Das verändert die Zahlen deutlich, wie der Weltklimarat IPCC in einem Überblick der Studienlage 2018 zusammenfasste: Geht man davon aus, dass der Meeresspiegel um einen halben Meter steigt, könnten 72 Millionen Menschen ihre Heimat verlieren. Steigt er um zwei Meter, wären 187 Millionen betroffen. Rechnet man allerdings mit ein, dass noch Zeit ist, damit sich die betroffenen Länder anpassen und etwa Dämme wie die Niederlande bauen, kommt man zu folgendem Ergebnis: Selbst bei einem Anstieg von zwei Metern würden nur noch 0,5 Millionen Menschen verdrängt.

Was außerdem sehr unwahrscheinlich ist: dass die meisten Betroffenen den Weg nach Europa auf sich nehmen. Raya Muttarak ist Professorin an der Universität in Bologna. Sie forscht unter anderem zu den Themen Migration und Mobilität und hat zusammen mit Kolleginnen und Kollegen ausgewertet, welches Gesamtbild bisherige Studien zu dem Thema zeichnen. Sie sagt: "Es gibt sehr gemischte Ergebnisse, aber ein Trend kristallisiert sich heraus." Und der besagt: Die meisten Menschen fliehen bei Naturkatastrophen nur über kurze Distanzen, meist bleiben sie dabei in ihren Ländern – werden also zu Binnenflüchtlingen – oder suchen Schutz in Nachbarstaaten. Sobald es möglich sei, kehrten die meisten in die Heimat zurück. 

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Die ärmsten Menschen sind häufig in ihrer aussichtslosen Lage gefangen

Anders sieht es aus, wenn es zu großflächigen Verschiebungen kommt, wenn Länder etwa mehrere Jahre hintereinander von schweren Dürren geplagt werden, die die Lebensgrundlage dauerhaft zerstören. Aber auch hier zeige sich: "Es können und wollen nie alle gehen", sagt Muttarak. Das betreffe zum Beispiel alte Menschen, die die Strapazen nicht auf sich nehmen können. Und ganz besonders Menschen, die eigentlich fliehen möchten, dafür aber nicht die finanziellen Mittel haben. Migration ist immer auch eine Geldfrage, das zeigt jüngst erst wieder das Flüchtlingsdrama mit hunderten Toten vor der griechischen Küste. Überlebende berichten, dass die Schleuser mehrere tausend Euro pro Person als Lohn verlangten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sprechen davon, dass die Ärmsten häufig in ihrer aussichtslosen Lage gefangen sind. Ein weiteres Beispiel: Als der Hurrikan Katrina im Jahr 2005 New Orleans traf, blieben vor allem die in der Stadt zurück, die kein eigenes Auto hatten.

Reiche haben deutlich mehr Möglichkeiten, sich an die Veränderungen des Klimas anzupassen. Und sie sind nur selten direkt abhängig von der Landwirtschaft – dem Sektor, den die Klimakrise am härtesten trifft. Diejenigen, die sich auf den Weg machen, sind also vor allem jene mit mittlerem Einkommen. Auch hier eine Erfahrung: Die Zahl der Menschen, die von Mexiko in die USA auswandern, steigt nach wirtschaftlich guten Jahren – weil sie es sich erst dann leisten können.

Die Verletzlichsten trifft die Klimakrise schon jetzt am stärksten

Der wichtigste Grund, warum Menschen ihre Heimat verlassen, ist weiterhin die wirtschaftliche Lage. Damit lässt sich auch erklären, warum der Einfluss des Klimawandels auf Fluchtbewegungen beschränkt und meist nur ein Grund von vielen ist. In Bangladesch etwa ziehen viele Menschen in von Fluten stärker bedrohte Regionen – weil es dort Jobs gibt. 

Und doch: Die Klimakrise trifft die verletzlichsten und ärmsten Menschen – schon jetzt – am stärksten. "Und das ist das Tragische, es trifft die am meisten, die am wenigsten dazu beigetragen haben", sagt Michael Kühn, der als Politikberater für Klimawandel und nachhaltige Entwicklung für die Welthungerhilfe arbeitet. Seine Organisation arbeitet daran, zusammen mit den Menschen vor Ort Lösungen auszuarbeiten, Wissen zugänglich zu machen und Kleinbauern dabei zu unterstützen, sich gegen die Folgen der Klimakrise abzusichern. Schon jetzt hätte die Welthungerhilfe durch immer häufiger auftretende Wetterextreme große Probleme, ihre humanitäre Hilfe zu finanzieren. "Die Menschen am Horn von Afrika verzweifeln gerade", sagt Kühn. Dort hat es nach vielen Jahren extremer Dürre nun so starke Regenfälle gegeben, dass hunderte Menschen ihr Leben verloren.

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