Vertriebenen-Präsidentin Steinbach verlässt CDU-Vorstand
"Ich kann es auch leider nicht ändern, dass Polen bereits im März 1939 mobil gemacht hat." Diese Aussage hat Vertriebenen-Präsidentin Erika Steinbach Ärger eingebracht.
"Ich kann es leider nicht ändern, dass Polen bereits im März 1939 mobil gemacht hat." Diese Aussage hat Vertriebenen-Präsidentin Erika Steinbach Ärger eingebracht.
Steinbach wird im November nicht wieder für den CDU-Bundesvorstand kandidieren. Das sagte sie am Donnerstag. Die CDU-Politikerin begründete ihren Schritt mit wiederholten Indiskretionen in der Union. Das habe auch die Sitzung des CDU/CSU-Fraktionsvorstandes am Mittwoch wieder gezeigt. Steinbach bemängelte, dass "offene, interne Debatten nicht möglich sind, ohne dass sie nach außen getragen werden".
Aus der Sitzung des Fraktionsvorstands war eine Äußerung zur polnischen Mobilisierung vor dem Zweiten Weltkrieg nach außen gedrungen. "Und ich kann es auch leider nicht ändern, dass Polen bereits im März 1939 mobil gemacht hat."
In FDP und Opposition hatte Steinbach damit für Empörung gesorgt. Der Unionsfraktionsvorsitzende Volker Kauder (CDU) sah sich am Donnerstag zu der Klarstellung gezwungen, dass es für CDU und CSU keinen Zweifel an der Schuld der Deutschen am Zweiten Weltkrieg gebe. Er verwies darauf, dass auch Steinbach dies so sehe.
Im November wird der komplette CDU-Vorstand auf einem Parteitag neu gewählt. Steinbach, die im Mai in Augsburg den sudetendeutschen Karlspreis verliehen bekam, ist seit zehn Jahren Mitglied in der Führungsriege. dpa
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