Der Oppositionelle will nach Russland zurückkehren. Eigentlich hat er keine andere Wahl.
Alexei Nawalny macht Ernst. An diesem Sonntag will der prominenteste noch lebende russische Oppositionelle in seine Heimat zurückkehren. Den einen flößt die Entscheidung Bewunderung ein. Andere fragen: Ist er lebensmüde? Beide Reaktionen haben ihre Berechtigung. Schließlich ist Nawalny im Sommer nach einem Giftanschlag nur um ein Haar dem Tod entronnen. Warum also begibt sich Nawalny auf dieses Himmelfahrtskommando?
Die Antwort ist einfach: Er hat keine echte Wahl. Würde der 44-Jährige in Deutschland Asyl beantragen, käme das nicht nur einer Kapitulation vor Putin gleich, sondern auch einer Selbstaufgabe. Schließlich hat sich Nawalny schon vor vielen Jahren dem Kampf gegen Korruption und Willkürherrschaft in Russland verschrieben, wohl wissend, dass der Kampf gegen die Kreml-Clans rund um Putin lebensgefährlich ist.
Auch wenn sein Handlungsspielraum so eng bleiben wird, wie der Kreml ihn definiert: Es reicht vorerst, wenn er ein Stachel im Fleisch der Staatsmacht bleibt. Zuletzt hat sich in Belarus gezeigt, wie schnell sich das Blatt selbst in Ländern wenden kann, in denen eine Diktatur zementiert zu sein scheint.
Lesen Sie mehr über Nawalnys Rückkehr nach Moskau: Nach Giftanschlag: Oppositioneller Nawalny will zurück nach Russland
Lesen Sie dazu auch:
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>>Vor Rückkehr von Kremlkritiker
Nawalny-Anhänger berichten von zahlreichen »präventiven« Festnahmen in Russland
Fünf Monaten nach dem Giftanschlag auf ihn will der Putin-Gegner Alexej Nawalny von Deutschland nach Russland zurückkehren. Die Behörden in Moskau haben den Flughafen abgesperrt – und bereits erste Anhänger aufgehalten. <<
17.1.21 https://www.spiegel.de/politik/ausland/nawalny-anhaenger-berichten-von-zahlreichen-praeventiven-festnahmen-in-russland-a-82235ef9-cc9b-4181-8c7a-39681181cf7f
Raimund Kamm
@ Von Wolfgang S. 14.01.2021
Russland ist weder eine Demokratie noch ein Rechtsstaat. Die Opposition kann in Putin-Russland nicht frei arbeiten und mit ihren KandidatInnen zu Wahlen kandidieren. Dem von Putin beherrschten Russland werden mehrere Morde an Regimegegnern angelastet. Jüngst der Mordversuch an Hr. Nawalny.
Und Syrien? Die zigtausendfachen Massenmorde, die Bombardierungen von Wohnvierteln und Krankenhäusern wie auch die Angriffe mit entsetzlichen Chemiewaffen wären nicht möglich, wenn Putin nicht den Massenmörder Assad unterstützte. Leider wird in unserem Land über die Verbrechen in Syrien zu wenig berichtet und gesprochen. Deswegen hier ein paar Links:
28.8.20 https://www.dw.com/de/folterprozess-koblenz-auftritt-einer-legende/a-54720080
10.9.20 https://www.tagesschau.de/investigativ/swr/massengraeber-syrien-101.html
6.3.16 http://www.spiegel.de/politik/ausland/syrien-28-707-beweise-gegen-baschar-al-assad-keine-anklage-a-1080741.html
Genauso, wie wir in Deutschland früher die USA mitverantwortlich gemacht haben für die Massaker und Menschenrechtsverletzungen in Chile, Guatemala, Nicaragua,Vietnam usw. und wie wir heute sagen, ohne die Unterstützung der USA wären die vom Staat Saudi-Arabien verübten Mode an Oppositionellen und im Jemen nicht möglich, genauso müssen wir auf die Menschenrechtsverletzungen und Morde des Putin-Regimes hinweisen. Auch wenn Russland mit Abstand unser größter Energielieferant ist.
Wer solche heutigen Staatsverbrechen leugnet, tut den Opfern von Nazi-Deutschland keinen Gefallen. Menschenrechte sind universell!
Raimund Kamm
Wolfgang S. 13:12 Uhr
>>Die Realität ist doch, dass Herr Nawalny in der gelebten Wirklichkeit der russischen Gesellschaft defacto keine Rolle spielt. Das gilt für die Eliten in Moskau und St. Petersburg und erst recht in der breiten Masse der Bevölkerung. Herr Nawalny ist ein Star im und des Westens und wird als antirussisches Instrument gerne eingesetzt.<<
Auch Mitglieder der "Roten Kapelle" und der "Weißen Rose" spielten in der deutschen Gesellschaft "defacto keine Rolle."
Wenn sich Personen in autoritären und menschenverachtenden Regimen auflehnen, verdienen sie die Solidarität der Anhänger/innen von Demokratie und Menschenrechten!
Raimund Kamm
Na dann müssten aber wir sehr viele zu uns holen. Ich habe bis heute nicht verstanden warum wir (BRD) uns um diesen Herren kümmern. Sprechen wir hier Recht für ein anderes Land?
Derartige Vergleiche von
- Nazi-Deutschland und Russland 2021
- Arvid Harnack oder Sophie Scholl mit Alexey Nawalny
sind voll daneben und verhöhnen in gewisser Weise die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
Und nebenbei, weder die Weisse Rose noch die Rote Kapelle wurde von irgendwelchen ominösen Stiftungen, etc. gesponsert. Zumindest bei der Weissen Rose waren definitiv auch keine Geheimdienste im Umfeld dabei.
Mich freut es, dass Herr Nawalny wieder bei Gesundheit ist und in sein Zuhause zürückkehren kann und will.
"Stachel im Fleisch Putins" - wenn da nicht mal das Wunschdenken grö0er als die politische Wirklichkeit ist!
Die Realität ist doch, dass Herr Nawalny in der gelebten Wirklichkeit der russischen Gesellschaft defacto keine Rolle spielt. Das gilt für die Eliten in Moskau und St. Petersburg und erst recht in der breiten Masse der Bevölkerung. Herr Nawalny ist ein Star im und des Westens und wird als antirussisches Instrument gerne eingesetzt.