Obama sollte auf Parteitag angeblich erschossen werden
Vier Männer sind festgenommen worden, weil sie angeblich einen Anschlag auf den US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama geplant hatten. Demnach sollte Obama am Donnerstag während des Parteitags in Denver erschossen werden.
Denver (dpa/afp) - Emotionen und Leidenschaft auf dem Wahlparteitag der US-Demokraten: Vor dem mit Spannung erwarteten Auftritt von Ex- First-Lady Hillary Clinton wurden vor der Kür des Präsidentschaftskandidaten in Denver im US-Bundesstaat Colorado emotionsgeladene Szenen präsentiert. Überschattet wurde alles jedoch von einem vereitelten Attentat auf Obama.
Höhepunkte waren am Montag die Auftritte von Michelle Obama, der Ehefrau des Kandidaten Barack Obama, und des krebskranken Senators Edward Kennedy. Die potenzielle nächste First Lady trat in ihrer leidenschaftlichen Rede vor allem dem Vorwurf entgegen, dass ihr Mann "elitär" sei. Kennedy hielt ein ebenso leidenschaftliches Plädoyer für Barack Obama und rührte viele der über 5000 Delegierten wiederholt zu Tränen.
"Barack Obama steht für den Wandel, den wir brauchen", sagte der 74-jährige Patriarch der Kennedy-Familie, der an einem Gehirntumor leidet. "Nichts, nichts konnte mich davon abhalten, zu diesem ganz speziellen Parteitag heute Abend zu kommen." Michelle Obama (44) berichtete in ihrer sehr persönlichen Rede über weite Strecken von ihrer Jugend im armen Schwarzenviertel von Chicago.
Mehrfach betonte sie, dass sie und ihr Mann "aus der amerikanischen Arbeiterklasse stammen". Ihr eigener gesellschaftlicher Aufstieg sowie der ihres Mannes beweise, "dass der amerikanische Traum noch immer andauert". Die Ehefrau des Kandidaten betonte auch wiederholt ihre Liebe zum Land, nachdem Kritiker im Vorwahlkampf ihren Patriotismus in Zweifel gezogen hatten.
Das Hauptaugenmerk richtete sich aber auf den Auftritt von Hillary Clinton, die Obama im Vorwahlkampf nur äußerst knapp unterlegen war und 18 Millionen Stimmen hatte gewinnen können. Viele ihrer Anhänger zögern noch mit einer Unterstützung von Barack Obama. Vor diesem Hintergrund wurde erwartet, dass Clinton ihre Gefolgsleute auffordern werde, die Konflikte der Vorwahl endgültig hinter sich zu lassen und Barack Obama zum Sieg zu verhelfen.
Dem Sender CNN zufolge wurde auch davon ausgegangen, dass Clinton am Mittwoch offiziell ihre Delegierte "freigeben" und ihnen empfehlen werde, bei der Nominierungsprozedur auf dem Parteitag für Obama zu stimmen. Das gilt als symbolischer Akt der Versöhnung, da Obama ohnehin über genügend Delegiertenstimmen verfügt, um offiziell zum Spitzenkandidaten gekürt zu werden.
Überschattet wurde der
wegen eines angeblich vereitelten
auf Obama. Wegen mutmaßlicher Pläne für einen
Anschlagauf den demokratischen Präsidentschaftsanwärter sind nach Medienberichten vier Menschen festgenommen worden.
Wie der lokale Fernsehsender CBS34 am Montag berichtete, sagte einer der Männer den Behörden, sie hätten Obama "von einem "geeigneten Punkt aus mit einem Gewehr erschießen" wollen. Der Anschlag war angeblich für Donnerstag geplant, wenn Obama vor den Teilnehmern des Parteikonvents offiziell die Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten annehmen soll.
Ein Verdächtiger wurde demnach am Sonntag festgenommen, nachdem die Polizei zwei Präzisionsgewehre in einem von ihm gemieteten Kleintransporter gefunden hatte. Ein weiterer Mann trug den Angaben zufolge ein Hakenkreuz und soll Verbindungen zu einer rassistischen Gruppe haben. Laut CBS34 werden die mutmaßlichen Anschlagspläne vom Geheimdienst untersucht, der gemeinsam mit der US-Bundespolizei FBI für die Sicherheit auf dem am Montag begonnenen Parteitag zuständig ist.
Die Staatsanwaltschaft in Denver beraumte noch für Dienstag eine Pressekonferenz zu den Festnahmen an. Staatsanwalt Troy Eid sagte nach Angaben der Zeitung "Rocky Mountain News" jedoch: "Wir sind absolut sicher, dass es keine Bedrohung für den Kandidaten, den Parteitag oder die Menschen in Colorado gibt."
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