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Auch das noch: Brauchen wir eine neue Hymne?

Kommentar Von Joachim Bomhard
10.05.2019

Das „Lied der Deutschen“ hat eine bewegte Geschichte. Jetzt wird es mal wieder infrage gestellt. Dabei sagt sein Text mehr als tausend Worte.

Bodo Ramelow ist ein Wiederholungstäter. Nicht zum ersten Mal stellt er das „Lied der Deutschen“ als Nationalhymne infrage. Dieses Gedicht, dessen heute verpönte erste von drei Strophen mit der Zeile „Deutschland, Deutschland über alles“ beginnt, stammt bekanntlich aus den 1840er Jahren. Es entstand in einer Zeit der Sehnsucht nach Freiheit und nationaler Einheit. Knapp 100 Jahre später wurde es von den Nationalsozialisten für deren expansionistische Kriegsziele missbraucht.

Seit 1952 singen wir mehr oder weniger inbrünstig vor allem bei sportlichen Anlässen die dritte Strophe, die in nur wenigen Worten zum Ausdruck bringt, worauf es der überwältigenden Mehrheit der deutschen Gesellschaft ankommt: „Einigkeit und Recht und Freiheit“ – sie sind die Garantien unseres friedlichen Zusammenlebens. Oder wie es der Dichter Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798–1874) im Stil seiner Zeit lyrisch formuliert hat: unser „Glückes Unterpfand“. Wer anderes dabei denkt, vielleicht sogar frühere deutsche Großmannssucht im Kopf hat, ist stehen geblieben.

Mit weniger Inbrunst als Italiener oder Franzosen

Der Linken-Politiker Bodo Ramelow könnte einer von ihnen sein. Der Ministerpräsident von Thüringen, ein West-Import, glaubt, dass die Ostdeutschen ein Problem mit der Nationalhymne haben, weil sie ihnen nach dem Zusammenbruch der DDR aufgenötigt worden ist. Im Osten wurde bis Anfang der 70er „Auferstanden aus Ruinen“ gesungen und später nur noch gespielt – heute auch nicht mehr zeitgemäß. Das „Lied der Deutschen“ war Hymne schon in der Weimarer Republik. Nicht zuletzt deshalb, weil die Deutschen es zu ihrem Lied gemacht hatten und es lange zuvor häufiger als andere Lieder sangen.

Natürlich singen die Deutschen ihre Hymne nicht so inbrünstig wie die Italiener seit 1947 ihr „Il Canto degli Italiani“, die Franzosen seit 1795 ihre „Marseillaise“ oder die Brasilianer ihre „Hino Nacional“. Aber wir haben uns allmählich mit ihr angefreundet. Sie ist eines der Symbole der freiheitlichen und demokratischen Bundesrepublik Deutschland.

Wie stellt sich Bodo Ramelow eine neue Hymne überhaupt vor? „Etwas Eingängiges“, meint er. Ein Marsch? Eine Ballade? Pop, Rock, Hip-Hop, um modern zu klingen? Die heimliche Hymne aller Deutschen „An Tagen wie diesen“ von den „Toten Hosen“ vielleicht? Oder Ralph Siegels „Ein bisschen Frieden“, mit dem Nicole Grand-Prix-Siegerin wurde? Oder der Deutsche-Einheit-Hit der Scorpions „Wind of Change“?

Gruß an Adenauer mit „Heidewitzka, Herr Kapitän“

Die Findung einer neuen Melodie und eines neuen Textes könnte qualvoll werden. EU-weite Ausschreibung, Autoren-Casting, Jury- und/oder Publikumswertung. Am Ende könnte es Deutschland so ergehen, wie bald nach dem Krieg dem damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss, der bei offiziellen Anlässen den weinerlichen Kirchenchoral „Ich hab mich ergeben mit Herz und mit Hand“ singen ließ. Nach einem Briefwechsel mit Bundeskanzler Konrad Adenauer musste er einlenken und machte Fallerslebens dritte Strophe zur neuen Hymne. Adenauer war in der hymnenlosen Zeit in Chicago mal mit dem Karnevalslied „Heidewitzka, Herr Kapitän“ begrüßt worden. Eingängig, aber…

Wir könnten auf die Melodie unserer Hymne auch „Gott! Erhalte Franz den Kaiser“ singen – machen wir aber nicht. Für dieses ebenfalls vom Wiener Hof bei einem gewissen Lorenz Leopold Haschka bestellte Gedicht hat sie der Österreicher Joseph Haydn 1797 eigentlich komponiert. Hoffmann von Fallersleben hat die Melodie für sein viel später entstandenes „Lied der Deutschen“ nur ausgeliehen.

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Die Diskussion ist geschlossen.

11.05.2019

Nun scheint die "Augsburger Allgemeine" doch noch darauf gekommen zu sein, daß im Hinblick auf das "Lied der Deutschen" ein wenig Sachlichkeit not tut. Das zeigt sich spätestens bei dem Satz des Kommentators: "Dieses Gedicht, dessen heute verpönte erste von drei Strophen mit der Zeile "Deutschland, Deutschland über alles" beginnt, stammt bekanntlich aus den 1840er Jahren." Also wohl auch die Zeilen: "Von der Maas bis an die Memel, / von der Etsch bis an den Belt: Deutschland, Deutschland über alles, / Über alles in der Welt."
Und dann schreibt der Kommentator: "Knapp 100 Jahre später wurde es von den Nationalsozialisten für deren expansionistische Kriegsziele mißbraucht." Ja, diese Unterscheidung tut not, nicht nur zwischen dem, was "heute verpönt" ist und dem einstigen Verständnis, sondern auch dem, was der Text hergibt, und dem, was andere daraus machen.
Und zudem ein wenig Verstand. Als ob es "Größenwahn" wäre, Geschacksverirrung oder ein "geistiger Irrtum", wenn es etwa im Tiroler Heimatlied bzw. dem Bozner Bergsteigerlied heißt: "Wohl ist die Welt so groß und weit / Und voller Sonnenschein, / Das allerschönste Sück davon / Ist doch die Heimat mein: / Dort wo aus schmaler Felsenkluft / der Eisack springt heraus, / Von Sigmundskron der Etsch entlang / Bis zur Salurner Klaus´."
Von Sigmundskron der Etsch entlang, das ist weit mehr als Geographie, das sind vertraute und anvertraute Orte. Und es sind Begrenzungen. Es sei denn, man unterliegt dem gottlosen Wahn einer Politik ohne Grenzen und der Demagogie gewisser Kirchenmänner.

11.05.2019

Ich empfehle jedem mal die übersetzten Texte der Hymnen unserer EU Partnerländer zu lesen. Dann findet man "Deutschland über alles" auch nicht mehr so schlimm.

11.05.2019

Die Hymne ohne Text. Ja, das war die bundesdeutsche Hymne auch. Der Text behördlich untersagt.

Und Konrad Adenauer, der 1950 diese sprachlose Hymne mit der 3. Strophe bewusst hat singen lassen.

Während Bertolt Brecht den gerade überwundenen Albtraum in seine Hymne formte. Durchaus bewusst als Gegenstück zu Adenauers Demonstration.

In der Wendezeit war eine künftig gemeinsame Hymne ein Diskussionsthema. 1990 setzten sich einige Bürgerinitiativen und verschiedene Medien für die Kinderhymne als neue deutsche Nationalhymne ein. Stefan Heym zitierte sie zur feierlichen Eröffnung des 13. Deutschen Bundestages im November 1994.

Eine solche Hymne hätte das Gemeinsame sichtbar verankern können. Hätte …

 Anmut sparet nicht noch Mühe,
Leidenschaft nicht noch Verstand,
daß ein gutes Deutschland blühe,
wie ein andres gutes Land.

Daß die Völker nicht erbleichen
wie vor einer Räuberin,
sondern ihre Hände reichen
uns wie andern Völkern hin.

Und nicht über und nicht unter
andern Völkern wolln wir sein,
von der See bis zu den Alpen,
von der Oder bis zum Rhein.

Und weil wir dies Land verbessern,
lieben und beschirmen wir’s.
Und das liebste mag’s uns scheinen
so wie andern Völkern ihrs.

(B.Brecht/H.Eisler)

10.05.2019

Die neue Hymne wird doch schon seit Jahren gelebt: "Einigkeit mit Recht auf Freizeit".

10.05.2019

Wir haben eine gute Hymne mit Text und gut ist es. Lesen Sie mal die Texte der Italienischen, Französischen, Polnischen Nationalhymnen wie grausig brutal die übersetzte Versionen sind und keinem dieser Länder kommt es in den Sinn Ihre Nationalhymne in Frage zu stellen.
Als Alternative könnte ich mir die 2 Strophe als Text vorstellen
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
Deutscher Wein und deutscher Sang
Sollen in der Welt behalten
Ihren alten schönen Klang,
Uns zu edler Tat begeistern
Unser ganzes Leben lang –
Deutsche Frauen, deutsche Treue,
Deutscher Wein und deutscher Sang!

10.05.2019

Eine schöne, dem Zusammenwachsen der vereinten Deutschen sehr dienliche Geste, wäre es gewesen, wenigstens den wunderbaren Text der Hymne der DDR zu übernehmen. Soweit ich weiß, würde er auch zur Melodie des Deutschlandliedes passen:

Auferstanden aus Ruinen
und der Zukunft zugewandt,
laß uns dir zum Guten dienen,
Deutschland, einig Vaterland.
Alte Not gilt es zu zwingen,
und wir zwingen sie vereint,
denn es muß uns doch gelingen,
daß die Sonne schön wie nie
über Deutschland scheint.

Glück und Friede sei beschieden
Deutschland, unserm Vaterland.
Alle Welt sehnt sich nach Frieden,
reicht den Völkern eure Hand.
Wenn wir brüderlich uns einen,
schlagen wir des Volkes Feind.
Laßt das Licht des Friedens scheinen,
daß nie eine Mutter mehr
ihren Sohn beweint.

Laßt uns pflügen, laßt uns bauen,
lernt und schafft wie nie zuvor,
und der eignen Kraft vertrauend,
steigt ein frei Geschlecht empor.
Deutsche Jugend, bestes Streben
unsres Volks in dir vereint,
wirst du Deutschlands neues Leben.
Und die Sonne schön wie nie
über Deutschland scheint.

11.05.2019

Die DDR Hymne wäre nach der Wiedervereinigung die bessere Wahl gewesen - sowohl inhaltlich wie auch als Signal an den Osten - unsere Fahne - euer Lied. Melodisch ist das Ding ja unzweifelhaft gut. Heute sehe ich da wegen dem Linksrutsch in diesem Land keine Möglichkeit mehr - das wirkt dann zu sehr nach DDR 2.0.