Bamf-Skandal: Wo Seehofer nun Gefahr droht
Die Liste der Fehler im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wird länger. Das wird Seehofer noch nicht zum Verhängnis - die Vorwürfe von Josefa Schmid schon.
Bamf und kein Ende. Je genauer die Arbeit der Nürnberger Behörde und ihrer Außenstellen unter die Lupe genommen wird, umso ungeheuerlicher wird die Liste der Fehler und Versäumnisse. In Bremen, wo rund 18.000 positive Bescheide noch einmal überprüft werden, gibt es zahlreiche Ungereimtheiten, offenbar wurden sogar Schleuser, Straftäter und syrische Geheimdienstler als Flüchtlinge anerkannt. Und nicht nur Bremen, sondern auch weitere Außenstellen des Bamf sind betroffen.
Horst Seehofer gegen Josefa Schmid: Es steht Aussage gegen Aussage
Das wird Horst Seehofer nicht gefährlich. Dieses Erbe hat er von seinem Amtsvorgänger Thomas de Maizière übernommen. Gefahr droht ihm von anderer Stelle. Der Vorwurf der mittlerweile suspendierten Bremer Amtsleiterin Josefa Schmid wiegt schwer. Sie habe den neuen Innenminister wie seinen Staatssekretär Stephan Mayer schon sehr frühzeitig über die Vorgänge in Bremen informiert. Doch Seehofer will erst am 19. April davon erfahren haben.
Damit steht Aussage gegen Aussage. Der Ruf nach einem Untersuchungsausschuss wird lauter. Entweder funktionieren die Kommunikationswege in seinem Riesen-Ministerium nicht – oder er wusste doch schon sehr viel früher Bescheid. Beides lässt den neuen Superminister schlecht aussehen.
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