Iran richtet Vorwürfe an die CIA
Das iranische Innenministerium wirft der CIA vor, die Demonstranten zu unterstützen. Unterdessen verhinderte ein Großaufgebot der Polizei eine Demonstration.
Teheran (AFP) - Das iranische Innenministerium hat den Demonstranten im Iranvorgeworfen, Unterstützung vom Geheimdienst CIA zu erhalten. Ein Großaufgebot der Polizei verhinderte am Mittwoch eine weitere Demonstration inTeheran.
Das geistliche Oberhaupt des Irans, Ayatollah Ali Chamenei, hat sichangesichts der Proteste gegen das Wahlergebnis unnachgiebig gezeigt.Die Führung werde nicht "zurückweichen", erklärte Chamenei amMittwoch. Chamenei hatte sich vergangene Woche deutlich hinterAmtsinhaber Mahmud Ahmadinedschad gestellt, dessen Sieg bei derPräsidentenwahl die anderen Kandidaten anzweifeln.
Das iranische Innenministerium vermutet, die Protesten gegen das Wahlergebnis werden von den USA, insbesondere dem Geheimdienst CIA, finanziell unterstützt. Viele "Aufständische" hätten außerdem Kontakte zu den Volksmudschahedin, erklärte Innenminister Sadegh Massuli nach Angaben der Nachrichtenagentur Fars.
Die 1965 gegründeten Volksmudschahedin hatten sich in den 70er Jahren am Kampf gegen den Schah beteiligt. Nach dessen Sturz erlebten sie eine kurze Phase der Legalität, bevor die Mullahs sie 1981 durch ein Verbot in den Untergrund drängten. Die EU strich die Gruppe im Januar von der Terrorliste.
Ein Großaufgebot von Sicherheitskräften hat am Mittwoch im Parlamentsviertel der iranischen Hauptstadt Teheran eine Demonstration von Oppositionsanhängern verhindert. Ausgerüstet mit Helmen, Schlagstöcken und Schutzschildern waren mehrere hundert Beamte von Spezialeinheiten der Polizei sowie islamische Milizen in dem gesamten Stadtteil aufmarschiert, wie Augenzeugen berichteten.
Zuvor war die Nachricht im Umlauf gewesen, in dem Viertel solle eine Kundgebung stattfinden. Mehrere hundert ankommende Menschen folgten friedlich der Aufforderung der Polizei, sich wieder zu zerstreuen.
Das iranische Innenministerium hat für die kommenden Tage alle Demonstrationen verboten. Nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl am 12. Juni hatte es tagelang Proteste sowie Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten mit mehreren Toten gegeben.
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