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Unglück bei Teheran
10.01.2020

Der Absturz im Iran ist auch eine kanadische Tragödie

Die Boeing wurde in der Luft zerfetzt. Trümmerteile lagen weit verstreut, auch in diesem Graben. Westliche Regierungsstellen halten es für sehr wahrscheinlich, dass die ukrainische Maschine durch eine iranische Boden-Luft-Rakete getroffen wurde.
Foto: Ebrahim Noroozi, dpa

Kanada ist von dem mutmaßlichen Abschuss eines ukrainischen Flugzeugs besonders stark getroffen. Unter den 176 Toten ist auch eine Hochzeitsgesellschaft.

„Es ist nicht fair. Sie waren so wunderbare Menschen.“ Ali Kamalipour kann den Tod von Saba und Sara Saadat nicht fassen. Mit ihrer Mutter kamen die Schwestern beim Flugzeugabsturz von Teheran ums Leben. Kamalipour lebt in Edmonton, Hauptstadt der kanadischen Provinz Alberta, wo alle drei an der Universität studierten. Er kannte die 21 und 23 Jahre alten Frauen seit drei Jahren. Deren Mutter Shekoufeh Choupannejad war Gynäkologin an einer Klinik in Edmonton.

In den Schock, unter dem Kanada immer noch steht, mischt sich Entsetzen und Ärger, seitdem bekannt ist, dass das Flugzeug der ukrainischen Fluggesellschaft Ukrainian Airlines International am frühen Mittwochmorgen nach dem Start in Teheran möglicherweise von einer iranischen Boden-Luft-Rakete getroffen wurde. Auch die USA gehen seit Freitag von einem Abschuss aus. „Wir glauben, dass es wahrscheinlich ist, dass dieses Flugzeug durch eine iranische Rakete abgeschossen wurde“, sagte Außenminister Mike Pompeo in Washington. Er betonte aber, man müsse die Untersuchung abwarten.

Absturz im Iran: Vier der Opfer kamen aus Mainz und Nordrhein-Westfalen 

Alle 176 Menschen an Bord der Boeing 737-800 starben, darunter 63 kanadische Staatsbürger mit iranischen Wurzeln, die über die Feiertage in ihrer Heimat gewesen waren. Insgesamt waren 138 Passagiere dieses Flugs auf dem Weg nach Kanada. Und annähernd 30 von ihnen haben Verbindungen zu Edmonton.

Vier Passagiere wollten auch über Kiew zurück nach Deutschland. So war an Bord der verunglückten Boeing eine iranische Chemiedoktorandin der Universität Mainz, die über Weihnachten ihre Familie in ihrer Heimat Teheran besucht hatte. Und mit ihr starben auch eine 30 Jahre alte als Flüchtling anerkannte Afghanin sowie deren acht und fünf Jahre alten Kinder, die seit mehreren Jahren in Werl bei Soest (Nordrhein-Westfalen) lebten, wie der Bürgermeister der Stadt, Michael Grossmann, am Freitag bestätigte.

Am schlimmsten aber traf es Kanada. Am Donnerstagabend versammelten sich vor dem Parlament in der kanadischen Hauptstadt Ottawa wieder viele Menschen, um mit einer Mahnwache der Opfer zu gedenken. Premierminister Justin Trudeau – gerade mit ungewohntem Bart aus dem Urlaub in Costa Rica zurückgekehrt – war unter den Trauernden und versuchte, ein wenig Trost zu spenden. Diese Katastrophe, die sich viele tausend Kilometer entfernt in Teheran ereignete, sei eine kanadische Tragödie.

Besonders viele Opfer wollten zurück in ihre neue Heimat Edmonton

„Menschen, die nun nicht mehr nach Hause kommen zu ihren Eltern, ihren Freunden und Kollegen oder ihren Familien, ein jung verheiratetes Paar, eine vierköpfige Familie, eine Mutter und ihre beiden Töchter, helle Studenten und engagierte Universitätsmitarbeiter. Alle hatten so viele Fähigkeiten, so viel Leben vor sich“, hatte Trudeau bereits am Mittwoch einige Stunden nach dem Unglück gesagt.

Besonders betroffen ist Edmonton. „Wir haben einen wesentlichen Teil unserer Gemeinde verloren“, sagt Payman Parseyan, Mitglied der dortigen iranisch-kanadischen Gemeinde. „Jeder Bewohner Edmontons, der iranische Wurzeln hat, kennt jemanden, der auf diesem Flug war.“ Etliche der Opfer waren internationale Studenten, die an kanadischen Universitäten studierten.

Kanadier iranischer Herkunft fliegen mangels Alternative meist erst in ein europäisches Land und von dort nach Teheran. Dies erklärt, warum so viele in der Unglücksmaschine nach Kiew saßen. Zu ihnen gehörten auch Pedram Mousavi und seine Frau Mojgan Daneshmand. Sie waren Professoren an der Ingenieurschule der Universität von Alberta. Sie starben zusammen mit ihren beiden Töchtern.

Unglück nur eine Woche nach der Hochzeit in Teheran

Arash Pourzarabi und Pouneh Gorji, Studenten der Universität von Alberta, waren nach Teheran geflogen, um zu heiraten. An der Feier am 1. Januar nahmen mehrere Freunde aus Edmonton teil. Gemeinsam wollten sie zurück nach Kanada. Es sei unfassbar, dass das Paar eine Woche nach der Hochzeit ums Leben gekommen ist, sagt ein naher Freund des Bräutigams.

Zur Trauer kommt die Ungewissheit, ob es möglich sein wird, die Opfer nach Kanada zu überführen, wenn es die Angehörigen wünschen. Da Kanada und Iran keine diplomatischen Beziehungen haben, wird dies ein langwieriger und schwieriger Prozess. Reza Akbari, Präsident der iranischen Gesellschaft von Edmonton berichtet, etliche Familien planen deshalb die Beisetzung im Iran und wollen dorthin reisen.

Als vor nahezu 35 Jahren bei einem Anschlag auf eine in Vancouver gestartete Air India-Maschine 278 Kanadier indischer Abstammung getötet wurden, wurde das Unglück als „indische Katastrophe“ gesehen. Der Absturz von Teheran ist eine kanadische Tragödie – mit kanadischen Opfern iranischer Herkunft. „Das ganze Land steht an eurer Seite“, sagt Trudeau. „Wir teilen eure Trauer.“ Es zeigt die geänderte Einstellung der kanadischen Gesellschaft zu Mitbürgern, die ihre Wurzeln in anderen Ländern haben.

Lesen Sie dazu auch: Absturz im Iran: Wie kann ein Flugzeug versehentlich abgeschossen werden?

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