Josef Ackermann legt seine letzte Bilanz vor
„That’s it“, sagt Josef Ackermann. Das war es. In Frankfurt hat der scheidende Chef der Deutschen Bank zum letzten Mal der Presse den Jahresabschluss erklärt.
Im Mai, auf der Hauptversammlung, übergibt er sein Amt an die neue Doppelspitze, an den Inder Anshu Jain und den Niedersachsen Jürgen Fitschen. Dann werde er ein paar Worte des Dankes sagen, es gebe ein Abendessen. Und vielleicht treffe er sich nochmals mit einigen Weggefährten. Aber das sei dann rein privat. Das, wie gesagt, sei es. „Es gibt sie nicht, die große Ackermann-Show“, sagt er.
Ackermann präsentiert das Jahresergebnis routiniert, mit seiner beruhigenden schwyzerdütschen Sprachfärbung. Fast zehn Jahre stand er Deutschlands wichtigstem Geldinstitut vor. Die Zeit hat Spuren hinterlassen. Grauer ist er geworden, die Falten tiefer, das Lächeln seltener. Es sind nicht genau die Zahlen, die sich Ackermann als Krönung seiner Karriere erhofft hatte. Dieses Jahr werde man die „Ernte einfahren“, hatte er vor einem Jahr angekündigt. Zehn Milliarden Gewinn, das sei der Maßstab. Es sind unter dem Strich nur 4,3 Milliarden geworden.
Ackermann als kluger Ratgeber
Noch ist Ackermann – „Joe“ genannt – im Amt. Zehn Jahre haben sich die Deutschen an ihm gerieben. Im Mannesmann-Prozess spreizte er Zeige- und Mittelfinger zum Victoryzeichen, sein öffentliches Ansehen sank. Als die Bank Lehman Brothers die Finanzwelt in den Abgrund zu reißen drohte, beriet er die Kanzlerin. Und gewann sich Respekt als kluger Ratgeber zurück.
Und was macht er nun ab Mai? Zurück in die Schweiz gehen? Oder nach Amerika? Ackermann zuckt mit den Schultern. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht“, sagt er. „Ich werde mich nicht festlegen, bevor ich das Gefühl habe, ich sollte es tun.“ That’s it. "Wirtschaft
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