Ermittlungen wegen Nordkoreas Waffenhandel
New York/Seoul (dpa) - Verbotene Waffenlieferung von Nordkorea an den Iran verhindert: Die Waffen, darunter Panzerfäuste und Munition für Granatwerfer, wurden vor etwa einem Monat von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) auf einem australischen Schiff beschlagnahmt.
Das berichteten Diplomaten in New York. Das Schiff war unter der Flagge der Bahamas auf dem Weg in den Iran. Der Weltsicherheitsrat will den Fall untersuchen.
Nordkorea ist seit einem Atomtest Ende Mai jeglicher Handel mit Waffen untersagt. Der Sicherheitsrat in New York hatte damals verschärfte Sanktionen gegen das kommunistische Regime in Pjöngjang verhängt. US-Militärs hatten bereits im Juni ein möglicherweise mit Waffen beladenes nordkoreanisches Schiff fast zwei Woche lang beschattet und dadurch die Auslieferung der Fracht verhindert.
Die Behörden der Emirate stoppten die "ANL Australia" und unterbanden die Weiterfahrt, hatte zuvor auch die "Financial Times" online berichtet. Die Waffen waren als Maschinenteile für Ölbohrungen deklariert. Die Lieferung enthielt keine Komponenten für nukleare Waffen, ergänzte das "Wall Street Journal" am Samstag. Reeder des Schiffes ist die australische Tochter ANL der im französischen Marseille beheimateten "CMA CGM", einer der größten Container-Reedereien der Welt. Auch die australische Regierung kündigte eine Untersuchung an.
Die Waffenlieferung verstieß gegen die verschärften Auflagen des UN-Sicherheitsrates. Er hatte Nordkorea mit seiner völkerrechtlich verbindlichen Resolution 1874 vom 12. Juni jeglichen Handel mit Waffen untersagt und alle 192 UN-Mitgliedsländer verpflichtet, keine Waffengeschäfte mit Pjöngjang mehr einzugehen. Aufgrund der Resolution können Schiffe mit verdächtiger nordkoreanischer Fracht unter bestimmten Voraussetzungen auf verbotene Waffenlieferungen überprüft werden.
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