Beck ist weiter in Rage - neue Vorwürfe
Erstmals ließ Kurt Beck erkennen, dass er seinem designierten Nachfolger Franz Müntefering und Außenminister Frank-Walter Steinmeier die Schuld an seinem Sturz gibt.
Berlin (AZ) - Der zurückgetretene SPD-Vorsitzende Kurt Beck hat mit Mutmaßungen über die Hintergründe seines Sturzes und mit Vorwürfen mangelnder Loyalität während seiner Amtszeit die neue Parteispitze ins Zwielicht gerückt.
Erstmals ließ Beck erkennen, dass er seinem designierten Nachfolger Franz Müntefering und Außenminister Frank-Walter Steinmeier, dem Kanzlerkandidaten, die Schuld an seinem Sturz gibt: "Ich weiß nicht, ob mein Rücktritt beabsichtigt war oder nur in Kauf genommen wurde", sagte Beck dem Stern. Auf die Nachfrage, ob er sich von Steinmeier ausgetrickst fühle, antwortete Beck: "Nicht so sehr von ihm."
Beck kritisierte Klima und Umgangsformen in der Partei: Die Arbeit dürfe "nicht von Halbverrückten kaputt gemacht werden", verlangte er, ohne Namen zu nennen. Ihm hätten "manche Parteifreunde Backsteine statt Brot in den Rucksack gepackt".
Zu den - auch von Beck in seinem erscheinenden Buch vorgebrachten - Vermutungen, zum Sturz des Parteichefs habe auch der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder hinter den Kulissen beigetragen, gab es ein schroffes Dementi: "Intrige? Das ist Quatsch", sagte Schröder der Zeit. "
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