Gorch Fock bleibt auf Trockendock
Neue Probleme bei der Sanierung des Segelschulschiffs
Viel zu hohe Kosten, viel zu langsam – die Sanierung der Gorch Fock bereitet Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nicht viel Freude. Die Arbeiten an dem berühmten Segelschulschiff der Bundesmarine kommen offenbar nur schleppend voran. Der Arbeitsfortschritt an Bord der Gorch Fock sei „sehr gering und liegt deutlich hinter den Erwartungen zum Zeitpunkt der Unterzeichnung der Verpflichtungserklärung zurück“, zitiert die Welt am Sonntag aus einem internen Schreiben der von der CDU-Verteidigungsministerin eingesetzten Task Force Instandsetzungsvorhaben an Rüstungsstaatssekretär Benedikt Zimmer. Das Schreiben stammt demnach vom 4. April.
Bei der Sanierung der Gorch Fock war es zu einer Kostenexplosion von zehn auf bis zu 135 Millionen Euro gekommen, nach Vorwürfen der Korruption und Untreue wurde ein Zahlungsstopp verhängt. Die Elsflether Werft hatte am 20. Februar ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Mitte März einigte sich das Verteidigungsministerium mit der Werft auf die Aufhebung des Zahlungsstopps – im Gegenzug wurden strengere Kontrollregeln, mehr Transparenz und eine strikte Kostengrenze festgelegt. In der Vereinbarung („Verpflichtungserklärung“) ist vorgesehen, dass das Schiff zunächst für weitere 11 Millionen Euro bis zum Sommer schwimmfähig werden soll.
Die Zeitung berichtete unter Berufung auf das Schreiben weiter, der geplante Termin für die Schwimmfähigkeit des Schiffes am 21. Juni müsse „zunehmend als kritisch bewertet werden“. Der Aufsichtsratschef der Werft, Pieter Wasmuth, sagte: „Der Terminplan ist knapp, aber wir sind im Zeitplan.“ Die Arbeiten am Schiff seien bereits wieder aufgenommen worden.
CSU-Chef Markus Söder ist genervt von den Negativschlagzeilen. „Man sollte aus dem Schulschiff lieber ein schwimmendes Museum machen und stattdessen mit dem Geld moderne Ausrüstung wie Flugabwehrsysteme und Transporthubschrauber anschaffen“, sagte er der Bild am Sonntag. (dpa)
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