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Guido Guy Fawkes
16.11.2011

Protest-Antlitz: Was verbirgt sich hinter der Maske?

Was hat es mit dieser Maske auf sich?
Foto: Anne Wall

Ein Attentäter, ein Comic, eine Maske: Mit dem Gesicht, das unter anderem durch Anonymous-Hacker und die Occupy-Bewegung bekannt wurde, hat es einiges auf sich.

New York, Mailand, Frankfurt, Tokio – überall protestieren Menschen mit Masken, überall das gleiche Plastikgesicht: weiße Haut, Schnurr- und Kinnbart und ein wissendes Grinsen. Guy Fawkes. Er ist seit über 400 Jahren tot und feiert gerade eine Art mediale Auferstehung. In England feiern zudem am heutigen Samstag viele Menschen sein Scheitern.

Der Typ Guido Guy Fawkes war ein katholischer Offizier, der am 5. November 1605 das Parlament in London in die Luft sprengen wollte. Sein Motiv: mehr Macht und Einfluss für die Katholiken. Sein Plan: den König, sämtliche Bischöfe des Landes, alle Parlamentsmitglieder und einen Großteil des britischen Hochadels zu töten, die sich an diesem Tag zur Parlamentseröffnung im „House of Lords“ versammelt hatten. Fawkes und seine Mitverschwörer lagerten 36 Fässer mit rund zwei Tonnen Schwarzpulver im Keller unter dem Versammlungsraum. Doch der „Gun Powder Plot“ flog auf. Die Verschwörer waren verraten worden. Fawkes widersetzte sich bis zum Schluss den Mächtigen: Als er nach tagelanger Folter gehängt werden sollte, tötete er sich selbst – der bekannteste britische Terrorist sprang am 31. Januar 1606 vom Galgenpodest aus in den Tod.

Sein geplantes Attentat ist in England bis heute unvergessen: Jedes Jahr zur Parlamentseröffnung müssen die obersten Leibwächter des Königshauses den Keller unter dem „House of Lords“ inspizieren. Und am heutigen Samstag werden viele Kinder auf der Insel den Reim „Remember, remember, the fifth of November“ singen, denn heute ist Guy-Fawkes-Day und die Engländer lassen es im wahrsten Sinne des Wortes krachen: Auf der Insel werden am 5. November mehr Feuerwerkskörper gezündet als an Silvester. Übrigens haben Sprengstoffexperten jüngst den „Gun Powder Plot“ nachgestellt und auch gezündet. Sie kamen zu dem Schluss: Diese riesige Explosion hätte niemand in dem Gebäude überlebt – auch Guy Fawkes nicht. Er hätte sich nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen können.

Die Maske Das Grinsegesicht ist schon 30 Jahre alt. Anfang der 1980er Jahre schrieb der Brite Alan Moore die Graphic Novel „V for Vendetta“, die David Lloyd illustrierte. Der Inhalt dieses Comicromans: Ein als Guy Fawkes maskierter Revolutionär namens V bekämpft England, das sich zu einem faschistischen Staat entwickelt hat. Er sprengt die Dowing Street, den Sitz des Premierministers, indem er einen mit Bomben beladenen U-Bahn-Zug darunter detonieren lässt.

2006 wurde „V for Vendetta“ mit Natalie Portman und Hugo Weaving in den Hauptrollen verfilmt und Moores Geschichte war nicht länger mehr nur eine Story für Comic-Freaks. Millionen Menschen weltweit sahen auf der Kinoleinwand den Maskenmann. Dessen Schöpfer war mit dieser Entwicklung gar nicht glücklich. Er distanzierte sich von dem Film. „Das Drehbuch ist Müll“, sagte er der New York Times. Moore fühlt sich von der Comic-Industrie bestohlen und lebt heute zurückgezogen in England. „Ich will mit diesen Arbeiten nichts mehr zu tun haben“, sagte er.

Die Träger 2008 tauchten die ersten Maskenmänner in der Realität auf – und zwar in Fawkes Heimat England. In London verbargen Mitglieder der Anonymous-Hacker-Kollektives ihre Gesichter hinter dem Plastik, während sie vor der Zentrale der Organisation Scientology protestierten. Der Grund: Scientology wollte ein Internetvideo verbieten lassen, in dem der Schauspieler und bekennende Scientologe Tom Cruise aus dem Nähkästchen plauderte. Die Guy-Fawkes-Maske wurde ungeplant zu einer Art Markenzeichen der Aktivisten, die sich für die Freiheit des Internets einsetzen. Als 2009 die deutsche Bundesregierung über Zensur im weltweiten Netz nachdachte, trugen Demonstranten die Plastikgesichter, ebenfalls als 2010 Wikileaks-Gründer Julian Assange in London verhaftet wurde.

Inzwischen tragen auch Menschen, die mit der Anonymous-Bewegung nicht unbedingt etwas zu tun haben, die Maske: auf G20-Gipfeln, vor Banken, sogar bei Stuttgart 21 – der David der Neuzeit zeigt sich so dem kapitalistischen Goliath. Fawkes Gesicht steht mehr als 400 Jahre nach dem verhinderten Attentat für den gewaltlosen Aufstand gegen die Mächtigen und ist international in Mode gekommen. Übrigens nicht nur bei den Bankengegnern der Occupy-Bewegung.

Neulich warben sogar die Genossenschaftsbanken mit einem Foto von demonstrierenden Maskenmännern, die „direkte Demokratie vor Ort statt Zentralismus aus Berlin oder Brüssel“ fordern. Das Guy-Fawkes-Konterfei ist eine Art Allzweck-Protestsymbol geworden. Massentauglich. Ach ja, die Maske gibt es für weniger als 15 Euro zu kaufen – im Internet, wo sonst . . . Lea Thies

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