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Irak-Krise
17.06.2014

Bedroht der Isis-Terror auch Europa?

An Macht gewann die Terrormiliz Isis, als sie sich im Frühjahr 2013 in den syrischen Bürgerkrieg einmischte.
Foto: Mohammed Jalil (dpa)

Isis hat den Irak in eine Krise gestürzt, die weltweit Folgen haben könnte. Nahost-Experte Falko Walde, der von Jordanien aus das Geschehen verfolgt, erklärt die Miliz im Interview.

Herr Walde, wie stark ist die Terrormiliz Islamischer Staat im Irak und in Syrien, kurz Isis, im Irak eigentlich?

Walde: Sie hat vermutlich um die 10 000 Kämpfer in Syrien und im Irak, die durch den syrischen Bürgerkrieg inzwischen sehr kampferfahren und gut trainiert sind und die sehr diszipliniert auftreten. Sie gehen überaus methodisch vor.

Muss man sich Isis als Armee vorstellen? Oder als Staat im Staate?

Walde: Isis schafft sich einen Staat im Staate. Überall dort, wo Isis Territorien einnimmt, versucht die Miliz, gesellschaftliche Strukturen aufzubauen. Der Anspruch ist es, einen sunnitischen Gottesstaat zu verwirklichen. Die Geländegewinne, die Isis im Irak verbucht, sind nur ein Zwischenschritt.

Das Terrornetzwerk Al-Kaida verbreitet durch Anschläge Angst und ist dezentral organisiert, sodass im Grunde überall „Schläfer“ ohne Wissen der Führung losschlagen können. Isis geht dagegen im Irak wie eine Armee vor. Hat damit auch der weltweite Terror eine neue Stufe erreicht?

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Walde: Isis hat in der Tat ein größeres Repertoire als Al-Kaida. Die Miliz ist in der Lage, ihre Taktiken der jeweiligen Situation anzupassen. Im Irak hat Isis sehr schlau erst einmal sondiert, wo die Bevölkerung Sympathien für sie hegen könnte.

Das ist überall, wo die schiitisch dominierte irakische Zentralregierung besonders verhasst ist. Dort schlug Isis zu. Das heißt nicht, dass Anschläge ausgeschlossen sind. Die europäischen Sicherheitskräfte sind alarmiert, dass Kämpfer aus Europa, die von Isis ausgebildet worden sind, Anschläge in Europa verüben wollen.

Ist Isis nicht schon längst in Europa angekommen? Ein Isis-Mitglied hat schließlich jüngst den Anschlag auf das Jüdische Museum in Brüssel verübt.

Walde: Ja, definitiv. Die Gefahr ist jetzt, dass eine gewisse Dynamik entsteht. Die Erfolge von Isis sind leider auch Inspiration für Leute, die sich von so etwas angezogen fühlen. Isis nutzt sehr geschickt die sozialen Netzwerke im Internet, um mit seinen Erfolgen im Irak neue Kämpfer zu rekrutieren.

Die Sicherheitsdienste in Europa und den USA haben allen Grund dazu, alarmiert zu sein. Ohne in Panik zu verfallen: Wir müssen gerade jetzt darauf achten, wer in die Konfliktgebiete reisen will, um sich möglicherweise Isis anzuschließen – und wer zurückkommt nach Europa.

Gibt es bereits Isis-Terrorzellen in Deutschland?

Walde: Ich halte Isis momentan noch nicht für so gut organisiert. Die Gefahr besteht aber. Je größer die Erfolge von Isis werden und je größer seine Finanzmittel, desto größer wird die Gefahr, die von Isis ausgeht, auch für Deutschland.

Die irakische Armee konnte Berichten zufolge den Vormarsch der Isis-Kämpfer vorerst stoppen. Erwarten Sie dennoch einen Angriff auf Bagdad?

Walde: Es ist richtig, dass die irakische Armee am Wochenende einige Orte zurückgewinnen konnte. Dafür gibt es mehrere Gründe: Das Überraschungsmoment ist verpufft, das Isis in der vergangenen Woche noch für sich nutzen konnte. Irakische Armee und Regierung konnten sich sammeln. Zudem versucht Isis nun in Gebiete vorzudringen, die nicht mehr sunnitisch dominiert sind. Und in Bagdad stehen Divisionen der irakischen Armee, die viel stärker sind als die, die Mossul verteidigt haben – einschließlich Elitetruppen des Premierministers. Das bedeutet aber auch: Es kann noch lange so weitergehen.

Die Schlacht um Bagdad...

Walde:... hat noch nicht stattgefunden. Isis hält mit Mossul nach wie vor die zweitgrößte Stadt und die größte Öl-Raffinerie des Irak. Das sind ganz erhebliche Ressourcen. Was Isis jetzt schnell machen wird, ist die Ausplünderung der eroberten Regionen, wie Isis es in Syrien bereits extrem erfolgreich tat. Da geht es um Öl-Schmuggel oder den Verkauf von Elektrizität. Zudem soll Isis alleine in Mossul aus Banken bis zu 420 Millionen US-Dollar geplündert haben. Dazu Infrastruktur, Hochtechnologie und Waffen, die die irakische Armee zurückließ.

Wie verwendet Isis das Geld?

Walde: Genaue Zahlen sind Spekulation und es ist kaum vorzustellen, was Isis mit dem Geld macht. Isis hat aber auch in der Vergangenheit hohe Spenden von Privatpersonen aus den Golfstaaten erhalten und war alles andere als unterfinanziert.

Isis hatte daher etwa im syrischen Bürgerkrieg bislang nie Mangel an Waffen und Material. Es ist jedenfalls höchst alarmierend: Geld kann Loyalität kaufen, Geld kann zur Rekrutierung und zur Bestechung benutzt werden und Isis im Irak und weit darüber hinaus einen gewaltigen Hebel geben für seine Ziele.

Was ist das Hauptziel?

Walde: Einen grenzüberschreitenden Gottesstaat zu errichten – auf dem Gebiet Syriens, des Irak, des Libanon und Palästinas. Israel möchte Isis sowieso von der Landkarte wegwischen. Im Grunde geht es sogar um ein globales Kalifat.

Wie kann Isis gestoppt werden?

Walde: Der internationalen Gemeinschaft sind wenige Optionen verblieben. Was bleibt, sind wohl mehr geheimdienstliche Zusammenarbeit, Drohnenangriffe und Luftschläge der USA im Irak sowie iranische Unterstützung für die irakische Armee. Bei Luftschlägen werden allerdings oft Zivilisten getötet, und das könnte die Bevölkerung in die Hände von Isis treiben. Eine gute Lösung gibt es eigentlich nicht.

Die britische Zeitung „The Guardian“ berichtet, dass der irakischen Armee mehr als 160 Speichersticks der Isis-Miliz in die Hände gefallen seien.

Walde: Wenn sich herausstellen sollte, dass die Informationen echt sind, könnten sie überaus wertvoll sein. Denn wir wissen bei Weitem nicht genug über die Interna der Isis-Miliz, die als besonders verschwiegen gilt. Die Speichersticks sollen Informationen über Kommandostrukturen, Finanzabläufe sowie Tarn- und Klarnamen der Isis-Führung enthalten.

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