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Paypal dreht Wikileaks den Geldhahn zu
Jetzt geht es für Wikileaks ans Eingemachte: Das Internetbezahlsystem Paypal hat das Konto der Enthüllungsseite von Julian Assange gesperrt. Schweden lehnt derweil ein Assange-Verhör in London ab.
Jetzt geht es für Wikileaks ans Eingemachte: Das Internetbezahlsystem Paypal hat das Konto der Enthüllungsseite gesperrt. Schweden lehnt derweil ein Assange-Verhör in London ab.
Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, hat das Internetbezahlsystem Paypal das Konto von Wikileaks gesperrt. Damit drohten der auf Spenden angewiesenen Enthüllungsseite riesige Verluste. Paypal begründet den Schritt damit, dass Wikileaks Nutzungsbedingungen verletzt habe.
Schwedens Justiz schließt ein Verhör des Internet-Aktivisten Julian Assange in London wegen der gegen ihn erhobenen Vergewaltigungsvorwürfe aus. Einen entsprechenden Vorschlag des in England untergetauchten Wikileaks-Gründers lehnt Oberstaatsanwältin Marianne Ny ab. Die Anklägerin hat einen Haftbefehl ausgestellt und den 39-jährigen Australier zur internationalen Fahndung ausgeschrieben.
Zu dem von Assanges Londoner Anwalt Mark Stephens übermittelten Vorschlag eines Verhörs auf britischem Boden sagte Ny am Samstagabend im Sender TV4: "Das kann ich nicht machen. Ich muss die Regeln für Kontakte und Verhöre auf fremdem Territorium befolgen."
Die schwedische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Assange wegen des Verdachts auf Vergewaltigung und anderen sexuellen Zwang bei Begegnungen mit zwei Schwedinnen im August. Ny hatte Mitte der Woche erklärt, dass sie von den britischen Behörden die umgehende Festnahme sowie anschließend die Auslieferung des Australiers erwarte. Dieser hält sich an einem geheimen Ort in England auf und will sich einer Auslieferung nach Schweden juristisch widersetzen.
Dass Assange von Schweden an die USA ausgeliefert werden könnte, schloss Ny aus. Sie sagte: "Das ist in einem Fall wie diesem nicht möglich." Nach der Veröffentlichung von hunderttausenden geheimen Dokumenten aus US-Botschaften durch Wikileaks hat der Australier die Befürchtung geäußert, dass ihm Geheimdienste oder andere US-Stellen nach dem Leben trachten könnten. AZ
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