Im Wettlauf mit dem Terror
Die weltweite Vernetzung der Sicherheitsbehörden hat einen Terroranschlag verhindert. Das zeigt, dass die Grenzen der Terrorabwehr nicht zu eng gezogen werden dürfen.
Ein Wochenende voller Terror-Meldungen verunsichert die westliche Welt: Die mysteriösen Paketbomben in Frachtflugzeugen, das Massaker in einer katholischen Kirche im Irak und der Selbstmordanschlag im türkischen Istanbul scheinen außer einer menschenverachtenden, mörderischen Verblendung ihrer jeweiligen Urheber auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun zu haben. Doch alle drei Taten offenbaren die Verletzlichkeit der westlichen Welt.
So ist es kein großer Zufall, dass die Bombenfracht über Köln auch einen deutschen Flughafen passierte. Die Globalisierung hat wie vieles andere auch die Handelsströme in Hochgeschwindigkeit eng vernetzt. Und einst geografisch ferne politische Probleme landen schneller denn je vor unserer Haustüre: Die seit dem Sturz Saddam Husseins Gewalt bis hin zum Mord ausgesetzten Christen im Irak zählen zu den Hauptgruppen der Asyl suchenden in Deutschland. Auch innertürkischen Problemen kann sich die neue Heimat vieler Migranten nicht völlig entziehen. Und während deutsche Soldaten in Afghanistan gegen islamistische Taliban kämpfen, wächst die Sorge, der ferne, fremde Jemen könne zur neuen Basis von El Kaida werden.
Am meisten beunruhigt, dass das Terror-Netzwerk den Westen ungebrochen bedrohen kann, wie die Bombenfunde beweisen. Die zivilisierte Staatengemeinschaft antwortet darauf mit einer vor Jahren kaum für möglich gehaltenen Vernetzung ihrer Sicherheitsbehörden und Geheimdienste. Auch dieses Mal haben sie den immer schneller werdenden Wettlauf mit den Terroristen gewonnen und einmal mehr verheerende Anschläge verhindert.
Diese Erfolge zeigen, dass bei allem Streit um Datenschutz und Geheimdienstkontrolle die Grenzen der Terrorabwehr nicht zu eng gezogen werden dürfen.
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