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Kommission
03.04.2019

Sexueller Missbrauch: Wenn Kindern nicht geglaubt wird

Ort des Schreckens: Auf einem Campingplatz in Lügde im Kreis Lippe waren Kinder im großen Stil missbraucht worden.
Foto: Georg Kirchner, dpa (Symbolfoto)

Die Hilferufe von Kindern, die sexuell missbraucht werden, verhallen viel zu oft ungehört. Eine Kommission hat das Phänomen untersucht. Was sie empfiehlt.

„Von meinem 11. bis zu meinem 16. Lebensjahr wurde ich regelmäßig vom katholischen Pfarrer meiner Heimatgemeinde missbraucht.“ So beginnt der Bericht von Kirsten (Name geändert), die wie gut 1200 weitere Betroffene ihre Geschichte der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs erzählt hat.

Die 2016 gegründete Kommission hat am Mittwoch in Berlin ihre erste reguläre Bilanz vorgestellt. „Aus den Berichten der Betroffenen geht vor allem hervor, wie häufig das nahe Umfeld und die Gesellschaft versagt haben und Kinder nicht geschützt wurden, sagte Sabine Andresen. Die Vorsitzende der Kommission spricht vom „Schweigen der anderen“, das den sexuellen Missbrauch von Kindern in der großen Mehrzahl begünstige, ermögliche und verlängere.

Opfern werde oft nicht geglaubt und Unterstützung verweigert

Sexuelle Gewalt gegen Kinder, sagt Sabine Andresen, komme in der Familie vor, in Vereinen, Heimen oder in der Kirche. Und einer der zentralen Befunde der Kommission sei, dass eine weitverbreitete Meinung gar nicht der Wahrheit entspreche: Dass nämlich die betroffenen Kinder oft selbst den Missbrauch verschweigen, aus Scham, Angst vor Strafe oder Furcht vor dem Auseinanderbrechen der Familie.

„Betroffene berichten von Abwehrreaktionen etwa in ihren Familien oder in Institutionen, wenn sie als Kinder oder Jugendliche versuchten, sexuelle Gewalt aufzudecken“, sagte Sabine Andresen. Den Opfern sei nicht geglaubt und Unterstützung verweigert worden. Häufig sei ihnen sogar eine Mitschuld an den Taten gegeben worden, viele hätten Ausgrenzung erfahren.

Wenn die Hilfe einfach ausbleibt, sind die Opfer alleine

Im Bericht von Kirsten steht der schlichte Satz: „Und keiner hat etwas gemacht.“ Nicht der vom Krieg traumatisierte Vater, als er vom Missbrauch seiner Tochter durch den angesehenen Ortsgeistlichen erfuhr. Nicht die Eltern der Freundinnen, die Bescheid wussten, was sich im Pfarrhaus abspielte. Und schon gar nicht die katholische Kirche, an die sich Kirsten wandte. Die Kirchenverwaltung versuchte laut Kirstens Schilderung sogar, gegen eine Zahlung von 20.000 Euro ihr Schweigen zu erkaufen.

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Doch Kirsten wies das Angebot empört zurück. Rund 1700 Betroffene haben sich nach Angaben von Sabrina Andresen in den vergangenen Jahren bei der Kommission gemeldet. Etwa 900 haben sich in Anhörungen offenbart, 300 schriftlich ihre Geschichten erzählt. Es sind erschütternde Zeugnisse des Leids von Kindern (zu 83 Prozent sind die Betroffenen weiblich), die das Geschehen auch als Erwachsene nicht loslässt.

Die Öffentlichkeit muss besser informiert werden

Eine repräsentative Studie ist der Bericht der Kommission nicht, darauf weist die Vorsitzende ausdrücklich hin. Doch aus den Erkenntnissen lassen sich laut Sabine Andresen einige klare Empfehlungen ableiten. Es bedürfe vor allem einer besseren Information der Öffentlichkeit. Im kommenden Jahr sei in Zusammenarbeit mit dem Familienministerium eine Aufklärungskampagne geplant.

Gestärkt und verbessert werden müsse die Jugendhilfe, auch die Rolle der Jugendämter und der Familiengerichte müsse untersucht werden, um die Kapazitäten zum Schutz von Kindern und Jugendlichen zu verbessern. In den kommenden Jahren werde sich die Kommission noch intensiver mit dem sexuellen Missbrauch von Menschen mit Behinderung, in der Kirche und im Sport konzentrieren.

Es müsse sich noch viel bewegen in Staat, Vereinen und Institutionen, so das Fazit von Sabine Andresen, „um dem sexuellen Missbrauch von Kindern beizukommen“. Das fordert auch Kirsten: „Ich bin der festen Überzeugung, dass sich die Kirche und ihre Gemeinden ändern müssen, damit sich die Dinge, wie ich sie erleben musste, nicht wiederholen.“

Die Erlebnisse beeinflussen das ganze Leben

Wie die Erlebnisse in der Kindheit das ganze Leben der Betroffenen beeinträchtigen, steht in den Berichten. Von Traumatisierung und Selbstmordversuchen ist da zu lesen, von Depression und Schwierigkeiten, anderen Menschen zu vertrauen. Der Bericht von Kirsten, die als Ministrantin vom Pfarrer missbraucht wurde, ist einer von ganz wenigen, in dem am Ende ein wenig Hoffnung aufschimmert. „Seit einigen Jahren bin ich glücklich verheiratet“, schreibt sie.

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