London verhängt Handelsschranken gegen Iran
London (dpa) - Die britische Regierung hat wegen des umstrittenen iranischen Atomprogramms weitere Handelsbeschränkungen gegen das Land verhängt.
Sie beträfen den Bankkonzern Mellat und die Schifffahrtsgesellschaft Islamic Republic of Iran Shipping Lines (IRISL), teilte Finanzstaatssekretärin Sarah McCarthy-Fry am Montagabend in London mit. Beide staatlichen Unternehmen hätten Teherans Atom- und Raketen-Programm unterstützt. Britische Firmen dürfen demnach keine neuen Geschäfte mit den beiden Firmen eingehen. Bisherige Geschäftsbeziehungen mit ihnen müssen abgebrochen werden, falls keine Sondergenehmigung des Ministeriums vorliegt.
Die Mellat-Bank habe Dienstleistungen für eine bei den Vereinten Nationen gelistete Organisation ausgeführt; sei sei auch in Transaktionen zur Finanzierung des Atom- und Raketen-Programms verwickelt. Die IRISL habe für dieses Programm Güter transportiert. Die Handelsbeschränkungen würden das Risiko verringern, dass die britische Finanzbranche für Irans Atom-Aktivitäten benutzt werde, sagte McCarthy-Fry. Die Handelsbeschränkungen seien unter den Anti- Terror-Gesetzen erlassen worden.
"Wir können und werden konkrete Aktivitäten durch iranischen Unternehmen nicht ignorieren, die Aktionen ermöglichen, die die UN als besorgniserregend identifiziert hat", sagte McCarthy-Fry. Die Aktivitäten würden ein "bedeutendes Risiko" für Großbritanniens Interessen darstellen. Teherans Weigerung, Fragen über seine atomaren Ambitionen zu beantworten, "verstärkt die Bedenken, dass sein Raketenprogramm ein mögliches Atomwaffensystem darstellt", sagte die Staatssekretärin.
Teheran hatte zuletzt Langstreckenraketen getestet und den Bau einer zweiten Uran-Anreicherungsanlage bekanntgegeben. International hatte das große Sorge hervorgerufen. Es wird befürchtet, dass Iran an einer Atombombe baut.
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