Mehr Wahrheit auf der Packung
Brüssel Das bekannte bräunliche Erfrischungsgetränk in der markengeschützten Flasche scheint gut abzuschneiden: kein Salz, keine ungesäuerten Fettsäuren. Aber 27 Gramm Zucker - das gilt als zu viel. Die EU will nun die Verbraucher besser aufklären: Gestern verabschiedeten die Verbraucherschutzminister einen Entwurf für die Kennzeichnung von Lebensmitteln. Spätestens 2016 soll demnach auf Verpackungen klar ersichtlich sein: 27 Gramm Zucker, ein halbes Glas Cola, sind bereits 29 Prozent des Tagesbedarfs.
Mit Etikettenschwindel soll künftig Schluss sein: Alle Nährwertangaben wie Zucker, Fett, Kalorien und Kohlehydrate sollen auf 100 Gramm bezogen sein, statt auf willkürlich festgelegte Definitionen einer Portionsgröße: Diese geben Hersteller derzeit etwa mit einer halben Pizza oder acht Gummibärchen an.
Doch Verbraucherschützer kritisieren die Reform. Sie hatten eine Ampellösung gefordert: mit Grün für gesunde Nährwerte und Rot für zu hohe Dosen Fett, Zucker oder Salz. Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner stößt sich zudem an der Beschriftung von verpacktem Fleisch auf. Nach den neuen Regeln wird zwar der Ort angegeben, wo die Ware verpackt wurde, aber nicht die Region, aus der das Fleisch stammt. Aigner fordert Nachbesserungen. Einer endgültigen Regelung muss noch das EU-Parlament zustimmen. "Aufgefallen S. 2
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