Nach der Katastrophe von Genua stellt sich die Frage, wie gefährdet die Brücken in Deutschland sind. Ein Kommentar.
Bröckelnder Beton und rostender Stahl an Brücken – sie sind Ausdruck eines gewaltigen Versagens der Politik. Eines Versagens, das Menschenleben kosten kann, wie sich jetzt in Genua wieder gezeigt hat.
Noch sind die genauen Ursachen des verheerenden Brückenunglücks nicht klar. Unbestritten ist, dass Italien ein gewaltiges Problem mit maroder Infrastruktur hat.
Und mag die Situation in Deutschland längst nicht so schlimm sein – auch die Bundesrepublik lebt seit Jahren von der Substanz. An Straßen und Brücken, Bahnstrecken und Flughäfen haben der Zahn der Zeit und der wachsende Verkehr unbarmherzig genagt.
Der Verfall schreitet schleichend voran
Weil der Verfall schleichend voranschreitet, weil viele Schäden auf den ersten Blick gar nicht erkennbar sind, wurde es in Zeiten knapper Kassen versäumt, genügend für die Erhaltung des wichtigen Gemeinguts, das unsere Verkehrswege darstellen, zu investieren.
Wer hier spart, spart am völlig falschen Fleck. Über die Jahre potenzieren sich die Schäden – und mit ihnen die Kosten, sie zu beheben. Leider werden wir den Preis für die infrastrukturellen Sünden der Vergangenheit noch auf unabsehbare Zeit bezahlen.
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