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24.11.2008

Ohne Reue in die Freiheit

Zypries: Klar-Entlassung «rechtsstaatlich normal»
Foto: DPA

Nein, Reue war das nicht. "Ich überlasse der anderen Seite ihre Gefühle und respektiere ihre Gefühle, aber ich mache sie mir nicht zu eigen", sagte mit Eiseskälte der wegen neunfachen Mordes verurteilte ehemalige RAF-Terrorist Christian Klar im November 2001, als ihn der Journalist Günter Gaus während eines Fernseh-Interviews in der Justizvollzugsanstalt Bruchsal nach den Opfern seiner Taten fragte.

Auch gegenüber Bundespräsident Horst Köhler muss er sich nicht einsichtig gezeigt haben. Das Staatsoberhaupt sah jedenfalls 2006 nach einem Gespräch mit Klar keinen Anlass, dessen Wunsch nach Begnadigung zu erfüllen.

Nun soll Klars lebenslange Strafe doch ein Ende haben. Allerdings wird der letzte Häftling aus dem Kreis jener Terroristen, die für den deutschen Herbst 1977 verantwortlich waren, erst nach Verbüßung der gerichtlich festgesetzten Mindeststrafe von 26 Jahren freikommen. Voraussetzung dafür ist nicht Reue, sondern dass er für die Gesellschaft nicht mehr gefährlich ist.

Dies sehen die Bundesanwaltschaft und das für die Entscheidung zuständige Oberlandesgericht Stuttgart als gegeben: Klar habe sich vom bewaffneten Kampf distanziert und "aktiv" an der Auflösung der RAF im Jahr 1998 mitgewirkt. Außerdem sei seine Prognose günstig.

Trotz Strafaussetzung zur Bewährung: Klar kann nur auf ein verpfuschtes Leben zurückblicken. Fast die Hälfte seiner Jahre saß er hinter Gittern. Bis zu seiner Festnahme im November 1982, als er aus einem Erddepot im Sachsenwald bei Hamburg, das die Polizei beobachtete, Geld "abheben" wollte, hatte er jahrelang im Untergrund gelebt. Sein geistiger Horizont scheint in jener Zeit stehen geblieben zu sein - auch wenn er im Gefängnis einen Computerkurs besuchte.

Zumindest sein Schreibstil ist immer noch von den Diskussionen in gesellschaftlichen Randgruppen der 1970er Jahre geprägt. So schickte Klar im vergangenen Jahr aus seiner Gefängniszelle heraus ein verquastes Grußwort an eine "Rosa-Luxemburg-Konferenz", in dem die Rede ist von einem "imperialen Bündnis", das die Welt beherrscht, von der Notwendigkeit, "die Niederlage der Pläne des Kapitals zu vollenden", und vom Wunsch, "die Gespenster der Entfremdung von des Menschen gesellschaftlicher Bestimmung" zu vertreiben.

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So sprachen die Sektierer am linken Rand, als Klar noch jung war. Der Sohn eines Gymnasiallehrer-Ehepaars (der Vater wurde später Vizepräsident des Oberschulamts in Karlsruhe) kam als Student in Heidelberg in Kontakt mit diesen Kreisen. Er lebte in einer WG mit seiner Freundin Adelheid Schulz sowie mit Günter Sonnenberg und Knut Folkerts - alle vier spätere RAF-Terroristen. 1974 beteiligte sich Klar erstmals an einer gewaltsamen Aktion, der Besetzung des Hamburger "amnesty international"-Büros. Ende 1976 schloss er sich dann der RAF an und tauchte ab.

Die Terroristengruppe lag damals am Boden: Die Hauptfiguren der ersten Generation (Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin) saßen bereits seit 1972 im Gefängnis, versuchten durch Hungerstreiks ihre Sympathisanten aufzurütteln, Meinhof beging Selbstmord. Klar und Brigitte Mohnhaupt gehörten zu denen, die den Neuaufbau ausführen sollten, wurden zu Schlüsselfiguren der zweiten RAF-Generation. Im Januar 1977 schoss Klar erstmals in Tötungsabsicht auf einen Menschen, einen Grenzbeamten in Riehen bei Basel (unweit von Lörrach, wo er aufgewachsen war).

Die Terroristen, die vergeblich auf Sympathie bei der Bevölkerung hofften, machten 1977 zu einem Horrorjahr für die Bundesrepublik: Die RAF ermordete Generalbundesanwalt Siegfried Buback sowie Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto und entführte und ermordete Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer. An allen Taten war Klar beteiligt, ob er selbst geschossen hat, ist unklar. Verurteilt wurden er und Mohnhaupt jeweils wegen Mittäterschaft. Bis heute geben die direkt Beteiligten die Wahrheit nicht preis. Nicht einmal zu diesem Entgegenkommen an die Angehörigen der Opfer ist Klar bisher bereit.

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