Raketen aus dem Libanon schlagen in Israel ein
Beirut/Tel Aviv (dpa) - Vom Libanon aus haben Militante am Freitag zwei Katjuscha-Raketen auf den Norden Israels gefeuert. Angehörige der libanesischen Sicherheitskräfte berichteten, die Raketen seien aus der Umgebung der Hafenstadt Tyrus gekommen.
Israel habe nach dem Angriff mehr als ein Dutzend Mörsergranaten auf Ziele nahe der libanesischen Ortschaft Kleileh abgeschossen. Israelische Kampfflieger flogen demnach im Tiefflug über das Grenzgebiet. Laut der UN-Schutztruppe im Libanon UNIFIL gab es weder aus dem Libanon noch aus Israel Berichte über Verletzte.
Das israelische Militär in Tel Aviv erklärte in einer Stellungnahme lediglich, die Armee habe "das Feuer erwidert". Israelische Medien meldeten, zwei Raketen seien in der Nähe der Ortschaft Naharija eingeschlagen.
Zu den Angriffen, den vierten seit Beginn dieses Jahres, bekannte sich zunächst niemand. Die schiitische Hisbollah-Miliz hatte im Sommer 2006 gut einen Monat lang Krieg gegen Israel geführt. Die Kämpfe, die durch Vermittlung der Vereinten Nationen beendet wurden, waren ausgebrochen, nachdem die Hisbollah an der Grenze zwei israelische Soldaten verschleppt hatte. Nach dem Krieg wurde die Zahl der Soldaten der UNIFIL aufgestockt. Die Deutsche Marine hat derzeit das Kommando der UNIFIL-Marineoperation, die Waffenlieferungen an die Hisbollah auf dem Seeweg verhindern soll.
Der Beschuss im Grenzgebiet kommt inmitten einer innenpolitischen Krise in Beirut. Der designierte Ministerpräsident Saad Hariri hatte am Donnerstag sein Mandat niedergelegt, nachdem es ihm nicht gelungen war, eine Regierung der nationalen Einheit unter Beteiligung der oppositionellen Hisbollah und deren Verbündeten zu bilden.
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