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Rechtsextremismus
15.11.2011

Das Bekennervideo der Neonazis: 15 Minuten purer Hass

Ein Screenshot zeigt einen Ausschnitt eines Videos des Nationalsozialistischen Untergrundes (NSU).
Foto: dpa

Sie verhöhnen ihre Mordopfer. Sie verspotten die Ermittler. Sie feiern ihre Taten. Das Bekennervideo der Zwickauer Neonazis ist ein zynisches Dokument der Menschenverachtung.

Die lustige Trickfilmfigur Paulchen Panther führt durchs Programm. Paulchen zeigt auf ein Gemälde, über dem „Deutschlandtour“ zu lesen ist. Darunter werden wechselnde Zeitungsausschnitte gezeigt: „Mord im Gemüseladen“, „Brutaler Mord am Dönerstand“ oder „Rätsel um Morde“. In einer anderen Szene kommt von links die pinkfarbene Comic-Hand ins Bild und schießt einem Polizisten in den Kopf. Und wieder ein anderes Bild zeigt eine Montage unter dem Titel „Heute Aktion Dönerspieß“, auf dem Opfer der Dönermordserie mit Nägeln im Kopf zu sehen sind.

Einblicke in die Seele der Neonazis

15 Minuten dauert das Video, das die Ermittler in den Trümmern des zerstörten Hauses in Zwickau gefunden haben. Es sind 15 Minuten voll widerlichem Zynismus und kaum zu ertragender Menschenverachtung. Es sind 15 Minuten, die in die Seele der Neonazis Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe blicken lassen.

Das krude Machwerk soll eine Art Bekennervideo sein. Technisch aufwendig, in der Art der Erzählung sehr schlicht. Eine harmlose Comicfigur muss als brauner Moderator herhalten. Außer der Figur des rosaroten Panthers gibt es keinen Sprecher, der irgendetwas erklärt. Die beklemmende Wirkung rührt aus dem Kontrast zwischen dem Gesprochenen und dem Gezeigten.

Immer wieder gibt es Szenen aus Nachrichtensendungen oder Ausschnitte aus Zeitungen, die nahelegen sollen, dass die Zwickauer Zelle verantwortlich ist für die Morde an ausländischen Kleinhändlern. Aber es gibt auch Fotos von den Opfern in ihrem Blut, die die Ermittler für authentisch halten.

Heitere Musik zu "Bombenstimmung"

Einmal zündet Paulchen Panther eine Rakete auf seinem Rücken, die Musik ist heiter, und auf dem Geschoss, das Paulchen in die Luft jagt, steht: „Bombenstimmung in der Keupstraße“. In der hauptsächlich von Türken bewohnten Kölner Keupstraße war im Juni 2004 der perfide Anschlag mit einer Nagelbombe geschehen. 22 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.

Das Video zeigt einen schwarzen Hartschalenkoffer, in dem auf einem Bett von Nägeln eine blaue Gaskartusche ruht. Auf dem Foto einer Überwachungskamera schiebt ein Mann ein Fahrrad. Auf dem Gepäckträger wölbt sich der schwarze Koffer. Es ist einer der Täter. Und aus dem Off sagt die Originalstimme des Paulchen-Panther-Sprechers: „Er ahnt ja nicht, dass wir schon wissen, dass hinter beiden Ärgernissen der rosarote Panther steckt, der wieder mal was ausgeheckt, das bösen Leuten Kummer macht und über das der Gute lacht.“

Der Film zeugt in jedem Detail von der Menschenverachtung der Macher. Die Opfer werden nicht nur getötet. Sie werden auch noch im Tod verhöhnt. Als einzige ideologische Botschaft zeigt das Video am Anfang eine Tafel, auf der es heißt: „Der nationalsozialistische Untergrund ist ein Netzwerk von Kameraden mit dem Grundsatz ,Taten statt Worte‘. Solange sich keine grundlegenden Änderungen in der Politik, Presse und Meinungsfreiheit vollziehen, werden die Aktivitäten weitergeführt.“

Eine Propaganda der Tat

Eine eindeutige und schlichte Botschaft: Die Wucht geht von den Taten aus, nicht von Worten. Es bedarf keiner Erklärung, wie sehr die Täter Ausländer hassen, es genügen die Bilder der Opfer. Es ist eine Propaganda der Tat. Vielleicht riskierten die Zwickauer Neonazis deshalb nicht, durch ein Bekennerschreiben aufgespürt zu werden. Ihr Ziel, Angst und Schrecken zu verbreiten, haben sie mit den Morden und den Anschlägen erreicht.

Logo der linksextremen RAF zu sehen

Die Videomacher ergötzen sich am Leid der Opfer und an der Unwissenheit der Ermittler. Außerdem kündet die Überdrehtheit von einem gehörigen Übermut, ja einer Arroganz gegenüber den Sicherheitsbehörden. Fast bekommt man das Gefühl, die Täter hielten sich für unangreifbar. Aber es bleiben auch Fragen: Ist die Tatsache, dass immer wieder vier Paulchen-Panther-Köpfe auftauchen, ein Beleg dafür, dass es vier Täter waren? Was bedeutet es, dass auf dem Pulli einer Comicfigur das Logo der linksextremen RAF zu erkennen ist? Was bedeutet es, dass Peter Klose, der ehemalige Zwickauer NPD-Chef, noch kürzlich bei Facebook mit dem Namen Paul Panther und dem Bild der Trickfilmfigur zu finden war?

Wie der echte Trickfilm endet das bizarre Bekennervideo mit den Worten: „Heute ist nicht aller Tage, ich komm wieder, keine Frage.“ Es lässt einen kalt erschaudern.

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