Neue Ministerin Wanka: Plagiatjäger will ihre Doktorarbeit prüfen
Annette Schavan stolperte über ihren Doktortitel, nun will der SchavanPlag-Betreiber die Doktorarbeit von Nachfolgerin Johanna Wanka überprüfen.
Martin Heidingsfelder ist der SchavanPlag-Betreiber, der einst die Plagiatsaffäre um Annette Schavan ins Rollen gebracht hatte. Nach einer Prüfung hatte die Uni Düsseldorf der Bildungsministerin den Doktortitel entzogen. Annette Schavan trat daraufhin von ihrem Amt als Ministerin zurück. Ihre Nachfolgerin als Bundesbildungsministerin soll Johanna Wanka (CDU) werden. Beide Frauen haben ihre Doktorarbeiten im selben Jahr abgegeben.
Plagiatjäger will Wankas Doktorarbeit prüfen
Für Plagiatjäger Martin Heidingsfelder gibt es offenbar neue Arbeit. Der Betreiber der Internetplattform SchavanPlag will auch die Doktorarbeit der designierten Bundesbildungsministerin Johanna Wanka auf mögliche Plagiate hin prüfen. "Das werde ich jetzt natürlich tun", sagte Martin Heidingsfelder der "Hamburger Morgenpost" vom Montag. Irgendwelche Hinweise auf ein Fehlverhalten Wankas gibt es aber offensichtlich nicht.
Geld für Prüfung von Merkels Arbeit angeboten
Plagiatjäger Heidingsfelder, der für die Piratenpartei für den bayerischen Landtag und den Bundestag kandidiert, sagte auch, ihm sei Geld für eine Prüfung der Doktorarbeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) angeboten worden. Offensichtlich ergaben sich bei einer Voruntersuchung aber keine Hinweise auf Fehler. Martin Heidingsfelder lebt nach eigenen Angaben seit November 2011 von der bezahlten Suche nach Plagiaten.
Johanna Wanka ist promovierte Mathematikerin
Die 61 Jahre alte Johanna Wanka hatte ihre Promotion im Fach Mathematik unter dem Titel "Lösung von Kontakt- und Steuerproblemen mit potentialtheoretischen Mitteln" 1980 an der Technischen Hochschule Leuna-Merseburg abgeschlossen. Heidingsfelder räumte ein, dass das Prüfen mathematisch-naturwissenschaftlicher Arbeiten schwieriger sei als im geistes- oder gesellschaftswissenschaftlichen Bereich. "Da brauchen Sie jemanden aus dem jeweiligen Fach, der einen unterstützt", sagte er der Hamburger Morgenpost". afp/AZ
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