Trotz Assads Versprechen: Wieder Menschen erschossen
Der syrische Staatspräsident Assad hat die Militäraktionen in seinem Land für beendet erklärt. Doch es wurde wieder Menschen getötet, als sie vom Beten kamen.
Anlässlich des Fastenmonats Ramadam beteten die Menschen in der syrischen Stadt Homs. Danach fielen tödliche Schüsse. Trotz der Zusage des syrischen Staatspräsidenten Baschar Assad, dass die Militäraktionen in seinem Land beendet seien, haben Sicherheitskräfte nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen in der Nacht auf Donnerstag wieder auf Menschen geschossen. Die meisten Menschen seien nach den Gebeten getötet worden, berichteten die in London ansässige Organisation Observatory for Human Rights und die örtlichen Koordinationskomitees übereinstimmend.
Assad erklärte Militäraktionen für beendet
Zuvor erst hatte der syrische Präsident Assad in einem Gespräch mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon erklärt, dass die Militär- und Polizeiaktionen bereits beendet worden seien. Seit Beginn der Proteste gegen Assad Mitte März wurden nach Angaben von Menschenrechtsgruppen mehr als 1.800 Zivilpersonen getötet. Die Regierungstruppen gehen mit Panzern und Soldaten gegen die Protestbewegung vor.
Aus US-Regierungskreisen verlautete unterdessen, Präsident Barack Obama wolle Assad ausdrücklich zum Rücktritt auffordern. Das Weiße Haus habe verbündete Staaten in Europa sowie im arabischen Raum darüber informiert, dass ein solcher Schritt unmittelbar bevorstehe. Möglicherweise werde eine entsprechende Erklärung bereits am Donnerstag veröffentlicht, sagte eine Gewährsperson. Die Stellungnahme werde von weiteren Sanktionen gegen die Regierung in Damaskus begleitet. Den Angaben zufolge ist auch einen Auftritt von US-Außenministerin Hillary Clinton vor den Kameras geplant.
Zuvor hatten Obama, Clinton und führende Mitarbeiter des Weißen Hauses erklärt, Assad habe "seine Legitimität verloren" und Syrien sei "ohne ihn besser dran". Bislang hatten sie den syrischen Präsidenten noch nicht explizit zum Rücktritt aufgefordert. Die UN zogen unterdessen aus Sicherheitsgründen vorübergehend Mitarbeiter aus Syrien ab. Etwa zwei Dutzend nicht dringend benötigte Angestellte und mehrere Angehörige von Mitarbeitern seien in andere Länder verlegt worden. dapd/AZ
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