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Hintergrund
08.06.2019

Was wird aus Italiens Akademie der Populisten?

Steve Bannon will die europäische Rechte einen.
2 Bilder
Steve Bannon will die europäische Rechte einen.
Foto: Kay Nietfeld, dpa

Der ehemalige Chefberater von US-Präsident Trump will die europäische Rechte sammeln. Doch das ist gar nicht einfach

Italien ist das Labor des politischen Populismus in Europa. Es war deshalb kein Zufall, dass Steve Bannon hier eine Kaderschmiede für die Führungspersönlichkeiten aufbauen wollte, die nach seinen Vorstellungen eines Tages den Kontinent und vielleicht die ganze Welt beherrschen würden. „Gladiatorenschule für Kulturkämpfer“ nannte der Ex-Chef des ultrarechten Nachrichtenimperiums Breitbart News seinen Traum einer Bildungsakademie für die Populisten des 21. Jahrhunderts.

Die Kartause von Trisulti, das 1000 Jahre alte Kloster in den Bergen hinter Rom, bot den geeigneten Raum für diesen Plan. Mächtig wie eine Bastion liegt das Kloster in den Eichenwäldern. In dieser Gegend hauste schon der Heilige Benedikt von Nursia, Patron Europas. Hier sollte die Verteidigung des christlich-jüdischen Abendlandes gegen Säkularismus, Islamisierung und alles Fremde ihren Ausgang nehmen.

So hatten es sich Bannon, der ehemalige Chefberater von US-Präsident Donald Trum, und sein Handlanger auf der Apenninen-Halbinsel, Benjamin Harnwell, ausgemalt. Ein US-Amerikaner als Ideengeber und Spender, der zum Katholizismus konvertierte Brite Harnwell als Mann vor Ort in einem italienischen Mönchs-Idyll – das hätte anders betrachtet auch Stoff für eine wunderbare Völkerverständigung sein können. Nun hat allerdings das italienische Kultusministerium den angelsächsischen Kulturkämpfern einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Nach internen Untersuchungen wurden „Verletzungen verschiedener vertraglicher Verpflichtungen“ ausgemacht. Der Trägerverein, Harnwells erzkonservativer katholischer Thinktank Dignitatis Humanae Institute (DHI), der die staatliche Immobilie für 19 Jahre gepachtet hatte, habe keine ausreichende Erfahrung für Projekte dieser Art. So fehle es an Expertise für den Schutz, die Verwaltung und die Aufwertung von Kulturstätten wie Trisulti. Die Konzessionsgebühr für 2018 sei nicht bezahlt, 100 000 Euro sind pro Jahr fällig. Im Herbst wollte Harnwell, der monatelang der aufgeregten Weltpresse Interviews gab, die ersten Kurse in Philosophie, Geschichte, Theologie, Wirtschaft oder im Umgang mit Medien anbieten. Daraus wird nun möglicherweise nichts.

Die Geschichte der nie gestarteten Populisten-Akademie ist auch eine Geschichte der Widersprüche. Harnwell lebt bereits seit einem Jahr in dem ehemaligen Kloster, aber erst jetzt kamen die Unregelmäßigkeiten zum Vorschein. Ausgerechnet als die Regierungskoalition aus linkspopulistischer Fünf-Sterne-Bewegung und rechtsnationaler Lega in die Krise schlitterte, hakte Alberto Bonisoli, Kultusminister von der Fünf-Sterne-Bewegung nach. Im EU-Wahlkampf versuchten die Sterne den rechtsnationalen Kurs der Lega zu kontern, ohne Erfolg. Die Sabotage der Fortbildungsstätte passt da ins Bild.

Zuvor hatte es bereits mehrere Demonstrationen linker Aktivisten in den verlassenen Hügeln 100 Kilometer südlich von Rom gegeben. Trisulti war plötzlich in aller Munde. Die Lokalpolitiker schwankten zwischen Freude über das Interesse und Sorge im Hinblick auf den Zuschnitt der Unternehmung. Die Vermutung lag nahe, die rechte Lega hätte dem DHI die Konzession zugeschustert. Doch den Zuschlag gab schon der linksdemokratische Vorgänger Bonisolis, offenbar ahnungslos im Hinblick auf die Weltveränderungspläne der beiden Agitatoren. Wie überhaupt einstige Weggefährten überrascht sind angesichts der Radikalität der Pläne.

Harnwell formte das DHI von einer politisch-konservativen Institution in die Speerspitze des innerkatholischen Widerstandes gegen Papst Franziskus um. Der schärfste Kritiker des Papstes, US-Kardinal Raymond Leo Burke, ist Ehrenvorsitzender des Instituts. In den Jahren zuvor waren bereits andere Mitglieder zurückgetreten, darunter der CDU-Politiker Hans-Gert Pöttering. Vor kurzem verabschiedete sich auch Ex-Schirmherr Kardinal Renato Raffaele Martino aus dem DHI. Er teile den radikalen Kurs des Instituts nicht. Wie es nun weitergeht in Trisulti, ist offen. Der (Alb-)Traum einer Akademie für Rechtspopulisten ist vorerst gestoppt.

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