Verwirrter Mann wollte den Wagen des Papstes entern
War es ein Bayer, der versuchte am Mittwoch auf den Wagen des Papstes zu stürmen? Das jedenfalls behauptet die Bild-Zeitung.
Rom (dpa/ddp). Bei dem Mann, der am Mittwoch in Rom auf den offenen Wagen des Papstes gelangen wollte, soll es sich um einen 27-jährigen Berufsschüler aus Bayern handeln.
Das Auswärtige Amt in Berlin wollte diese Informationen der "Bild"-Zeitung (Donnerstagausgabe) aber nicht bestätigen. Ein Ministeriumssprecher sagte auf ddp-Anfrage, es gebe konsularischen Kontakt zu dem von der Schweizergarde des Papstes festgenommenen Mann. Details zur Identität werde er zum Schutz der Persönlichkeitsrechte nicht nennen.
Laut Vatikansprecher Federico Lombardi hatte der Mann offenbar kein Attentat geplant, sondern wollte nur auf sich aufmerksam machen. Er habe "klare Zeichen geistiger Verwirrtheit" gezeigt und wurde in eine "geschützte Einrichtung" gebracht.
Der Mann war während der Generalaudienz auf dem Petersplatz über eine Absperrung geklettert und kam bis auf wenige Meter an das Papamobil heran. Sicherheitskräfte konnten den mit Pullover, kurzer Hose und Turnschuhen bekleideten Mann niederringen und abführen.
Benedikt XVI. bemerkte den Vorfall hinter seinem Rücken offenbar nicht und setzte die Fahrt durch die Reihen der Gläubigen unbeirrt fort.
Millionen Italiener konnten den Zwischenfall im Fernsehen verfolgen. Der aus Deutschland stammende Papst, der von seinem Auto die Menge auf dem Petersplatz grüßte, hatte sich während des Zwischenfalls nicht einmal umgedreht. Allerdings weckt die Episode bei vielen Gläubigen Erinnerungen an den 13. Mai 1981: Damals wurde Papst Johannes Paul II. von einem türkischen Attentäter auf dem Petersplatz durch mehrere Schüsse niedergestreckt und schwer verletzt. Der Schützer Ali Agca sitzt heute noch in einem türkischen Gefängnis ein.
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