Gerhard Schröder spricht sich für Frauenquote aus
Gerhard Schröder fordert eine Frauenquote in den Führungsetagen der Wirtschaft. Und der Alt-Kanzler hofft, dass eine rot-grüne Regierung dies umsetzt.
In einem Interview mit dem Handelsblatt sprach sich Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) für eine Frauenquote in den Führungsetagen der Wirtschaft und eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf aus. Auf die Frage, ob Deutschland eine Agenda 2030 brauche, antwortete er: "Absolut: Vor allem, wegen der Alterung der Gesellschaft brauchen wir ein überzeugendes Konzept." Er forderte eine höhere Erwerbsquote, um Deutschlands wirtschaftliche Stellung halten zu können und bezeichnete die Rente mit 67 als richtig. "Weiterhin lassen sich die demografischen Probleme nur mit massiven Hilfen für die Integration von Ausländern und einer gezielten Einwanderungspolitik auffangen", so Schröder.
Schröder hofft auf Rot-Grün
Gerhard Schröder sieht für die Bundestagswahl 2013 in einer rot-grünen Koalition die beste Option für Deutschland. "Ich wünsche mir, dass es auf Bundesebene zu einer Neuauflage von Rot-Grün kommt", sagte Schröder in dem Interview. In Nordrhein-Westfalen rechnet Schröder bei der Landtagswahl am 13. Mai fest damit, "dass die Regierung von Hannelore Kraft bestätigt wird, weil sie eine wirklich gute Arbeit geleistet hat". Hinzu komme, dass sich der CDU-Kandidat Röttgen gerade selbst zerlege.
Gerhard Schröder hatte von 1998 bis 2005 im Bund ein erstes, nicht immer reibungslos arbeitendes rot-grünes Bündnis geführt. Der Alt-Kanzler, der wegen der Agenda 2010 in der Partei seinerzeit viel Kritik einstecken musste, riet der SPD-Spitze, wieder stärker in die politische Mitte zu rücken.
"Wahlen werden in der Mitte gewonnen. Die SPD war immer dann erfolgreich, wenn das sozialpolitische Programm um ökonomischen Sachverstand ergänzt wurde." Seine Partei sei gut beraten, das Thema Finanzmarktregulierung und stärkere Kontrolle der Banken intensiv im Wahlkampf zu betreiben, so Schröder. Beispielsweise sei der Bereich der Schattenbanken immer noch sträflich unreguliert. Er halte zudem den Aufbau einer europäischen Ratingagentur, die nicht von der Finanzindustrie bezahlt werde, für unabdingbar. AZ/dpa
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